Jüchen St. Pantaleon soll neues Dach bekommen

Jüchen · Immer mehr Schieferplatten fehlen am Dach von St. Pantaleon: Es muss neu gedeckt werden. Dafür werden jetzt Spenden gesammelt, denn vom Bistum Aachen gibt es nur einen Zuschuss. Gebraucht werden bis zu 500 000 Euro.

Jüchen: St. Pantaleon soll neues Dach bekommen
Foto: L. Hammer

Die Sonne will Pfarrer Franz-Karl Bohnen gar nicht sehen. Zumindest nicht die Strahlen, die durch das Kirchendach in den hölzernen Dachstuhl ihren Weg finden. Denn damit offenbart sich ein teures Problem: "Am Kirchendach fehlen Schieferplatten", sagt Bohnen. "Das gesamte Dach ist porös und muss neu gedeckt werden."

Mit dem Kirchenvorstand will Bohnen seine rund 4200 starke Gemeinde zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung motivieren — ein neues Dach für die denkmalgeschützte Kirche St. Pantaleon. Auf "300 000 bis 500 000 Euro" schätzt der Pfarrer vorsichtig die Kosten. Der 52-Jährige weiß wie auch Kirchenvorstand Hans Willi Hinzmann: "Wir können nicht länger warten. Sonst leidet der gesamte Bau."

St. Pantaleon wurde im Jahr 1870 errichtet — und gab dem Ort "Hochneukirch" auch seinen Namen. Das neugotische Gotteshaus steht unter Denkmalschutz; zu seinen herausragenden Merkmalen gehören die imposanten Glasfenster. "Die Kirche hat eine besondere Atmosphäre", sagt Pfarrer Franz-Josef Bohnen. Bei jeder Sonntagsmesse, wenn das Licht sich in den bunten Bleifenstern breche, erfreue er sich an diesem Gotteshaus. Hans Willi Hinzmann ergänzt: "Der Kirchenbau ist der Mittelpunkt unserer Gemeinde, da hängen wir alle mit Herzblut dran." Der 63-Jährige ist seit knapp 25 Jahren im Kirchenvorstand aktiv. Er erinnert daran, dass früher auch das katholische Krankenhaus und der Kindergarten zur Gemeinde gehörten — heute sei noch die Kirche übrig.

Und dieser prächtige Bau muss jetzt für die Zukunft erhalten werden. "Die Zeiten sind schwer, der finanzielle Rahmen ist eng", sagt Pfarrer Bohnen. Jede Ausgabe will gut überlegt sein. Aktuell müsse der Sandstein am Kirchturm saniert werden, auch in die Heizungsanlage muss investiert werden. Neue Möbel für den Konferenzraum werden da noch warten müssen — zumal das Projekt Kirchdach kaum mehr Aufschub duldet.

"Wir haben jetzt die Gemeinde informiert, verwenden bereits die Kollekte für das neue Dach", sagt der Hausherr. Doch das wird nicht reichen, denn sicher ist: "Das Bistum Aachen gewährt nur einen Zuschuss." Und wie hoch dieser ausfallen werde, stehe erst fest, wenn ein Angebot für die Dachsanierung vorliegt. Mit einer Mischung aus Respekt und Optimismus starte man die Spendensammlung in der Gemeinde.

"Ein großes Spendenglas aufstellen", das hat Bohnen vor. Auch das ökumenische Gemeindefest 2014 könne zum Teil für die Sammelaktion genutzt werden: "Mit einer Altkleidersammlung wie früher werden wir nicht viel erreichen." Deshalb sollen jetzt neue Aktionen entwickelt werden. Als Beispiele nennt Hans Willi Hinzmann "Basare im Pfarrhaus oder Grillfeste": "Wir wollen die Menschen für unser Projekt begeistern." Damit die Sonne wieder auf das Dach scheinen kann.

(NGZ/rl)
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