Korschenbroich St.-Andreas-Chor überzeugt zum Jubiläum

Korschenbroich · 150 Jahre St.-Andreas-Chor – das ist ein Grund zum Feiern. Jetzt sind die Sänger in ihr Festjahr gestartet. Das Jubiläumskonzert in der Andreaskirche war dank der starken Leistung ein voller Erfolg.

 Andreaskantor Martin Sonnen (Mitte) leitete beim Julbiläumskonzert nachvollziehbar und übersichtlich, hinzukam edler Streicherklang: Als Zugabe gab es eine Wiederholung des prunkvollen Schlusschores "Tollite hostias".

Andreaskantor Martin Sonnen (Mitte) leitete beim Julbiläumskonzert nachvollziehbar und übersichtlich, hinzukam edler Streicherklang: Als Zugabe gab es eine Wiederholung des prunkvollen Schlusschores "Tollite hostias".

Foto: AnDreas Baum

150 Jahre St.-Andreas-Chor — das ist ein Grund zum Feiern. Jetzt sind die Sänger in ihr Festjahr gestartet. Das Jubiläumskonzert in der Andreaskirche war dank der starken Leistung ein voller Erfolg.

Mit einem festlichen Kirchenkonzert beschloss die St.-Andreas-Gemeinde Korschenbroich die liturgische Weihnachtszeit. Gleichzeitig startete in dieser musikalischen Stunde der Chor der Pfarrgemeinde in sein Festjahr zum 150-jährigen Bestehen.

Über ein fast lückenlos besetztes Kirchenschiff freuten sich die Sängerinnen und Sänger des Andreas-Chores und die sie unterstützenden Vokalisten von St. Dionysius Kleinenbroich, als sie in die Kirche einzogen. Doch zunächst waren sie Zuhörer, denn im ersten Programmteil erklang das Konzert für Orgel, Streicher und Pauke g-Moll von Francis Poulenc (1899-1963). Das vom Komponisten "ernst und streng" empfundene Werk erwies sich als eine etwas verwirrende Mischung aus romantischen, archaischen oder neoklassizistischen Passagen mit manchen diabolisch anmutenden Einwürfen. Stefan Palm an der wegen eines technischen Defektes nur unter Mühen einsatzbereiten Orgel leistete Hervorragendes — die Streicher der "Düsseldorfer Philharmoniker" und die sehr präsente Pauke standen ihm nicht nach.

Weihnachtliche Stimmung verbreitete sich danach noch einmal beim "Oratorio de Noel", op. 12, dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Andreas-Kantor Martin Sonnen hatte seine beiden Chöre sorgfältig auf homogenen, dynamisch breitgefächerten Chorklang eingeschworen und leitete gut nachvollziehbar und übersichtlich. Schade, dass der deutsche Text im Programmheft fehlte — dann hätten die Zuhörer die reiche Palette interpretatorischer Vorgaben besser verfolgen können. Die Instrumentalisten steuerten edlen Streicherklang bei, und Stefan Palm — trotz des großen Abstands vom Altarraum zur Empore punktgenau — überzeugte ebenso wie die ausgezeichnete, leider ungenannte Harfenistin.

Lucia Müller (Sopran), Regine Saus (Mezzosopran), Ulrike Kamps-Paulsen (Alt), Bo-Hyeon Mun (Tenor) und Karl Thomas Schneider (Bariton) waren die Solopartien anvertraut. Hier fesselte der intensiv gestaltende Tenor mit lyrischem Schmelz und mehr noch die Sopranistin, die ihrem teils hoch liegenden Part engelsgleiches Leuchten verlieh. Für den reichen Applaus des begeisterten Publikums dankten die Akteure mit der Wiederholung des prunkvollen Schlusschores "Tollite hostias". Nun sieht man mit Spannung dem Hauptwerk im Jubiläumsjahr, dem gewaltigen "Requiem" von Giuseppe Verdi, entgegen, das am 24. November in St. Andreas erklingen wird.

(NGZ/rl)
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