Pferdesport Frederic Tillmann siegt in der Hitzeschlacht

Rommerskirchen · Zur Hitzeschlacht wurde das erste Springturnier im Rhein-Kreis seit Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März. Trotzdem trumpften vor allem die Lokalmatadore auf Gut Kruchenhof auf. So sicherte sich Frederik Tillmann vom Reitclub Gut Neuhaus den Sieg im S-Springen mit Siegerrunde vor Miguel Bellen-Rodrigues.

Erst gibt es wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie mehr als drei Monate lang kein Springturnier im Rhein-Kreis. Und dann wird ausgerechnet das erste Turnier, zu dem  Zuschauer zugelassen sind, zu einer Hitzeschlacht. Bei den vier Turniertagen auf Gut Kruchenhof kämpften Helfer, Reiter und Pferde gegen die Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke. Samstag war es die Hitze, Sonntag die Schwüle, die an den Kräften aller Zwei- und Vierbeiner zehrten.

„Das war heftig“, bestätigt Turnierchef Uwe Hintzen. Er schätzt, dass allein rund 100.000 Liter Wasser in den vier Tagen auf dem Turnier- und dem Abreiteplatz gelandet sind. Nur so konnte die Bodenqualität sichergestellt werden. Und auch am Getränkestand war Wasser der Renner. Wichtig aus seiner Sicht: „Nach der langen Corona-Zwangspause und trotz der Hitze haben wir endlich wieder tollen Springsport erlebt.“ Er freute sich, dass besonders viele der heimischen Reiter dabei waren. Es sei für die Turnierveranstalter besonders wichtig, dass die Lokalmatadoren sie unterstützten.

Viele heimische Reiter freuten sich,  endlich wieder in der Heimatregion starten zu dürfen. Darunter Frederic Tillmann (RC Gut Neuhaus), der gleich den ersten Sieg feierte. Er gewann auf dem Wallach By Balou das S-Springen mit Siegerrunde am Samstagabend. Der zwölfjährige braune Oldenburger war konzentriert, das Paar blieb null. Zweiter wurde ein weiterer Reiter aus dem heimischen Kreispferdesportverband: Miguel Bellen-Rodrigues (RV Torfgrafen Bergerhof) sicherte sich auf ty’s Cornley die silberne Schleife. Marc Boes (RFV Liedberg) wurde im Sattel von Hurry Hurry Dritter. Derbysieger Gilbert Tillmann (RC Gut Neuhaus) wurde auf Cel‘ Amour nach fehlerfreier Runde Fünfter. Mit Derbypferd Hadjib kassierte er allerdings einen Abwurf und verpasste als Zehnter eine weitere Schleife.

Schon im Zwei-Phasen-Springen der Klasse S unmittelbar zuvor gaben Frederic Tillmann und Marc Boes den Ton an, allerdings auf anderen Pferden. Dieses Mal holte sich der gebürtige Belgier Boes die goldene Schleife auf Little Rock P, einem erst siebenjährigen Dunkelfuchs. Zwölf Hundertstel fehlten Frederic Tillmann im Sattel von Calahary, um Boes zu schlagen. Beide Reiter waren fehlerfrei geblieben. Am Freitagabend konnten die männlichen Reiter ihre Stiefel zu Hause lassen: Beim Amazonen-S-Springen lief es für Franziska Hilgers (RFV Hilgershof) gut. Sie blieb auf Gallantino, einem neunjährigen niederländischen Wallach, in beiden Phasen fehlerfrei und konnte sich in der Endabrechnung Rang sieben sichern. Carmen Hintzen (RV Gut Kruchenhof) und ihre Stute Conada hatten dagegen in der zweiten Phase einen Abwurf – und gingen deshalb leer aus.

Im Zwei-Phasen-S am Sonntag war es dann Miguel Bellen-Rodrigues, der die Konkurrenz in die Schranken verwies. Der 23-Jährige hatte seine Erfolgsstute Great Grace gesattelt. Die Fuchsstute, mit der er sich unter anderem 2018 das Goldene Reitabzeichen erritt, ist inzwischen zwölfjährig und gehörte zu den erfahrenen S-Pferden im Starterfeld. Die beiden spielten ihre Erfahrung aus und blieben in beiden Phasen fehlerfrei. Und lieferten mit 30,35 Sekunden in der zweiten Phase auch die bei weitem schnellste Zeit ab. Ein sicherer Sieg für Bellen und Great Grace. Zwei weitere Aktive aus dem KPSV Neuss landeten in den Schleifenrängen: Altmeister Marc Boes wurde auf Calasca Fünfter; Carmen Hintzen und Schimmelstute Conada wurden Siebte. Beide hatten jeweils in Phase zwei einen Abwurf kassiert.

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