Korschenbroich Sportvereine müssen zahlen

Korschenbroich · Korschenbroich Die Stadtkassen sind leer und die Kosten explodieren. Während im benachbarten Kaarst ein Streit um die Einführung einer Nutzungsgebühr für Sporthallen und -plätze entbrannt ist, können die Korschenbroicher Vereine noch durchatmen.

 Die Energiekosten explodieren: Ab August werden auch die Korschenbroicher Sportvereine von der Stadt anteilig zur Kasse gebeten, um die Haushaltsunterdeckung von rund 40 000 Euro aufzufangen. Der Verbrauch von Strom, Öl, Gas und Wasser wird ermittelt und auf die große Sportfamilie umgelegt.

Die Energiekosten explodieren: Ab August werden auch die Korschenbroicher Sportvereine von der Stadt anteilig zur Kasse gebeten, um die Haushaltsunterdeckung von rund 40 000 Euro aufzufangen. Der Verbrauch von Strom, Öl, Gas und Wasser wird ermittelt und auf die große Sportfamilie umgelegt.

Foto: NGZ

Sie werden ab August auch zur Kasse gebeten - allerdings nur bedingt. Die Sportvereine müssen sich auf einen Energiekostenzuschuss einstellen. "Natürlich ist keiner begeistert", weiß Sportamtsleiter Hans-Peter Walther. Doch das große Zetern auf Vereinsebene blieb aus.

"Schließlich hätte es weitaus schlimmer kommen können", gibt Walther, der auch für die Geschäftsführung im Stadtsportverband verantwortlich zeichnet, im Gespräch mit der NGZ zu bedenken. Der SSV-Vorstand hatte bei den Vorgesprächen mit der Verwaltung stets den "Pakt für den Sport" fest im Blick. Und so stuft Walther das erzielte Ergebnis auch als eine Art "gewerkschaftlichen Kampferfolg" ein.

Die Stadt Korschenbroich, die bereits im vierten Jahr in Folge mit einem Haushaltskonsolidierungskonzept und einer Übergangswirtschaft leben muss, hätte aus Sicht Walthers auch sagen können: "Wir fördern nur noch den Schulsport und erfüllen damit unsere Pflicht."

Der 54-Jährige wirbt daher für den neuen Weg, mit vereinten Kräften den Verbrauch von Gas, Öl, Strom und Wasser einzusparen. "Die Sportvereine zeigen Verständnis für die Situation der Stadt." Schließlich gibt es ganz klare Vorgaben: Die Stadt muss mit der Einführung der Nutzungsgebühr rund 40 000 Euro pro Jahr einnehmen, um die anfallenden Unterhaltungskosten decken zu können.

Generell übernimmt die Stadt künftig 66 Prozent der Energiekosten. Aus den noch verbleibenden 33 Prozent werden die Jahresnutzungsstunden ermittelt und der Schulsport herausgerechnet. Der Rest wird dann auf die Nutzer der städtischen Sporthallen und -plätze umgelegt. Bei dem Kostensatz spielt die Größe der Halle eine Rolle. "Die Grundlage der Berechnung ist dabei die so genannte Einfachturnhalle", beschreibt Walther den neuen Modus.

Für 60 Minuten werden 0,98 Euro veranschlagt. "Die Vereine müssen sich hoch gerechnet pro Stunde - je nach Hallengröße - auf einen, zwei oder drei Euro einstellen", rechnet Walther der NGZ vor. Allerdings merkt er auch an: "Die Vereine können ihre Jahresabrechnung durchaus beeinflussen." Für ihn ist die neue Entwicklung ein großer Schritt zu mehr Eigenverantwortung.

"In den eigenen vier Wänden achtet ja auch jeder auf sein Verhalten", spricht Walther die Festtagsbeleuchtung, offene Fenster und tropfende Duschhähne an. "Wenn die Gruppe zum Training statt mit zwölf nur mit zwei Sportlern antritt, muss eben auch mal das Training abgesagt werden", skizziert er eine weitere Möglichkeit, die Kosten im Rahmen zu halten. Bis zum Monatsende haben die 32 Sportvereine nun noch Zeit, ihre tatsächlichen Belegungs- und Nutzungszeiten beim Sportamt zu melden.

"Wenn uns diese Daten vorliegen, werden wir für 42 Nutzungswochen die Kosten ermitteln", so Walther. Die Rechnungen für die Sportvereine werden dann ab 1. August erstellt. Mit dem moderaten Beitrag müssten die Vereine - laut Hans-Peter Walther - zurechtkommen. Sein Vorschlag: "Den Mitgliedsbeitrag pro Jahr um zehn Euro anheben. Damit bekommt man Vieles geregelt."

(NGZ)
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