Korschenbroich Sportverband setzt auf Kooperation

Korschenbroich · Korschenbroich Der Stadtsportverband Korschenbroich (SSV) will die Zusammenarbeit mit den Vereinen verstärken, dafür auch eigene Strukturen ändern. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes deutlich, bei der auch Wahlen auf der Tagesordnung standen.

Korschenbroich Der Stadtsportverband Korschenbroich (SSV) will die Zusammenarbeit mit den Vereinen verstärken, dafür auch eigene Strukturen ändern. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes deutlich, bei der auch Wahlen auf der Tagesordnung standen.

Egon W. Schaepers, seit der Gründungszeit des SSV stellvertretender Vorsitzender, trat nicht mehr an, will nach 16 Jahren neue, jüngere Kräfte ans Ruder lassen, wie Schaepers gegenüber der NGZ erklärte. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Rainer Türke gewählt, der 60-Jährige ist Vorsitzender des Glehner Turnvereins. Ebenfalls einstimmig bestätigten die Vertreter der Vereine die stellvertretende Geschäftsführerin Ute Neumann und Jugendwartin Simone Kluth in ihren Ämtern. Allerdings war das interesse an der Versammlung eher gering. Nur rund 30 Stimmberechtigte waren in die Gaststätte Deuss gekommen,

Vorsitzender August Gabelmann hat sich zum Ziel gesetzt, die 35 Mitgliedsvereine "zu motivieren, intensiver mit ihrer Interessenvertretung zusammenzuarbeiten". Beispielsweise sollen Terminüberschneidungen verhindert werden, so hatten wir parallel Stadtmeisterschaften und ein Turnier im gleichen Bereich." Der SSV erarbeitet ein Papier für eine neue Aufgabenverteilung. Vorstandsmitglieder sollen für bestimmte Themen und Aufgaben verantwortlich sein - für die Fußballstadtmeisterschaften etwa oder die Vorbereitung des Kommunalen Sportkongresses. Eine erste Auswirkung: Frank Hochstein vom VfB Korschenbroich soll als neuer Beisitzer Ansprechpartner im Fußball sein.

Das Engagement der Vereine erhofft sich Geschäftsführer Heinz-Peter Walther für die Offene Ganztagsschule. "im August startet der Ganztagsbetrieb an sechs Schulen. Dafür brauchen wir mehr feed back von den Vereinen, welche Angebote für die Nachmittagsbetreuung gemacht werden sollen. Der Sport sollte sich ein Standbein in der Schule schaffen", appellierte er.

Kurz flackerte die Diskussion um die Energiekosten-Beiträge der Vereine auf, angestoßen von Dietmar Ibach. Die Beiträge entsprächen in etwa den Zuschüssen der Stadt für die Sportvereine. "Das ist für die Stadt ein Nullsummenspiel. Vereine müssen Beiträge erhöhen, die Mehrbelastung geht zu Lasten der Jugend, das kann die Stadt nicht wollen", so der Vorsitzende des Sportausschusses (SPD).

"Die Zuschüsse sind eine tragbare Belastung, ein Kompromiss, den wir mit der Stadt erreicht haben", entgegnete Walther. Bürgermeister Heinz Josef Dick bedankte sich für die Beteiligung der Vereine, "obwohl das für sie nicht schmerzfrei abgegangen ist. Die Beiträge sind der bessere Weg als eine Zuschusskürzung", so bestehe die Möglichkeit, durch Energieeinsparung Kosten zu senken. Dick wies darauf hin, dass auch Ibach das Konzept mitgetragen habe.

In seinem Vortrag über die künftige Entwicklung der Sportvereine riet Dieter Aldenhoff vom Vorstand des Kreissportbundes, "traditionelle Strukturen zu verlassen" - Trendsportarten ins Angebot zu nehmen, bei Bedarf auch mit Fusionen neue, starke Einheiten zu bilden. Dass Korschenbroich nach wie vor eine "Sportstadt" ist, untermauerte Walther im Geschäftsbericht. Rund 13 300 Mitglieder, 39,8 Prozent der Bürger, sind in Vereinen aktiv. Landes- und bundesweit liege der Anteil bei 27, 28 Prozent. Walther machte aber auch auf einen Rückgang um mehrere hundert Mitglieder seit 2002 aufmerksam. "Die Zahlen liegen im grünen Bereich, aber wir sollten uns nach den Gründen fragen."

(NGZ)
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