Bei der SG Neukirchen-Hülchrath Das Sportabzeichen als Motivationshilfe

Neukirchen · Nach dem Lockdown haben die ersten Vereine wieder Trainings- und Abnahmetermine für den Klassiker des deutschen Sports angeboten. Bei der SG Neukirchen-Hülchrath war noch Zurückhaltung zu spüren.

 Hannelore Mathé von der SG Neukirchen-Hülchrath.

Hannelore Mathé von der SG Neukirchen-Hülchrath.

Foto: Saskia Karbowiak

Hannelore Mathé macht sich bereit, nimmt Anlauf und stößt einen Schrei aus. Der Medizinball fliegt mehrere Meter durch die Luft und landet mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden – es hat funktioniert. Mit ihrem Wurf hat sie die Anforderungen für das Deutsche Sportabzeichen erfüllt. Vor allem ist sie aber glücklich darüber, dass sie überhaupt wieder für das Sportabzeichen trainieren kann. Mit den sinkenden Inzidenzzahlen ist nach und nach wieder mehr Freizeit- und Breitensport möglich geworden, die ersten Vereine haben zuletzt auch wieder Training für Sportabzeichen und Leistungsabnahmen angeboten. So auch die SG Neukirchen-Hülchrath, für die sich Hannelore Mathé sehr engagiert. Zudem legt sie selbst jedes Jahr das Sportabzeichen ab.

Dass beim Neustart nach dem Lockdown das Interesse am Sportabzeichen noch nicht so groß war, überrascht bei der SG niemanden: „Die Menschen konnten ja nicht trainieren. Dann war es auch noch sehr heiß, für ein Sportabzeichen keine gute Voraussetzung. Aber das Training ist ja jetzt wieder möglich, auch bei uns. Wenn wir nach den Ferien den nächsten Termin anbieten, sieht das bestimmt wieder anders aus“, erklärt Werner Moritz, der selbst schon 63-mal in Folge das Sportabzeichen abgelegt hat.

Die 57-jährige Hannelore Mathé zeigte sich beim Medizinballwerfen in guter Form, obwohl ihre Stärke eigentlich im Laufen liegt. „Ich finde es toll und aufregend, das Sportabzeichen zu machen“, sagt sie. „Man lernt verschiedene Disziplinen kennen und kann sich ausprobieren. Vielleicht entdeckt man dabei sogar für sich eine neue Sportart.“ Das Sportabzeichen zu erhalten, ist für Moritz und Mathé jedoch nicht nur der einzige Reiz. Immerhin ist es durch das breite Angebot an Sportarten und Disziplinen möglich, auf vielfältige Art und Weise Sport zu treiben und sich körperlich fit zu halten. „Wer regelmäßig Sport treibt und sich in einer guten körperlichen Verfassung befindet, sollte beim Sportabzeichen kein großes Problem haben“, sagt Moritz. Für ihn seien es auf jeden Fall Fitness und Gesundheit, die ihn dazu animierten, 63 Jahre lang ohne Pause das Sportabzeichen abzulegen.

Beim Sportabzeichen gibt es viele verschiedene Disziplinen, die unter eine bestimmte Kategorie fallen. Diese fünf Kategorien sind Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Kondition und Schwimmen. Wer das Sportabzeichen erhalten möchte, muss aus jeder Kategorie eine Disziplin inklusive Schwimmen absolvieren. Zudem unterscheidet man beim Sportabzeichen zwischen Bronze, Silber und Gold. In welcher Zeit oder mit welcher Leistung man eine Disziplin abschließen muss, hängt von Alter und Geschlecht ab. Wer Hilfe oder Tipps benötigt, kann sich zum Beispiel an die SG wenden. „Wir unterstützen die Menschen und geben ihnen Ratschläge, was sie besser machen können“, meint Moritz.

Pro Jahr hat die SG Neukirchen-Hülchrath in der Vergangenheit etwa 170 Sportabzeichen vergeben. „Auch viele Schulklassen legen hier ihr Sportabzeichen ab“, sagt Moritz. „Außerdem kommen viele zu uns, die zur Polizei, zur Feuerwehr oder an die Sporthochschule wollen, denn die setzen ein Sportabzeichen meist voraus.“ Manchmal legen sogar gleich ganze Generationen das Sportabzeichen ab, so kam einmal ein Großvater mit seinem Sohn und dessen Tochter, um das Sportabzeichen zu erhalten. Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke absolviert das Sportabzeichen. „Gerade bei höherem Alter ist körperliche Fitness sehr wichtig“, betont Moritz. „Das Sportabzeichen spornt deshalb viele Menschen an, regelmäßig Sport zu betreiben.“ Die nächsten Termine für das Sportabzeichen stehen nach den Sommerferien an.

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