Lokalsport "Sport in Kaarst" zeigt, wie Inklusion geht

Büttgen · Ein Dutzend verschiedener Sportarten präsentieren sich beim großen Sport- und Inklusionsfest "Sport in Kaarst" am kommenden Samstag im Sportforum Büttgen. Im Mittelpunkt steht die Inklusion, doch mitmachen kann und soll jeder.

 Judo, hier beim alljährlichen Tandem-Tag auf Gut Gnadental, ist eine der Sportarten, in denen Inklusion im Rhein-Kreis Neuss schon gut funktioniert. Natürlich gehört es auch zum Programm von "Sport in Kaarst".

Judo, hier beim alljährlichen Tandem-Tag auf Gut Gnadental, ist eine der Sportarten, in denen Inklusion im Rhein-Kreis Neuss schon gut funktioniert. Natürlich gehört es auch zum Programm von "Sport in Kaarst".

Foto: A. Woitschützke

Inklusionssport ist im Rhein-Kreis schon lange ein großes Thema und rückt in der Öffentlichkeit immer mehr ins Blickfeld. Dies zeigen Veranstaltungen wie das Tennis-Qualifikationsturnier für die Special Olympics oder das Fußball-Handicap-Turnier des BV Weckhoven. Der Sport spielt bei der Inklusion eine wichtige Rolle, denn auch Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung wollen sich körperlich betätigen, sind für jedes Angebot dankbar und integrieren sich so mehr.

Der Weg zur Inklusion läuft dabei zumeist über zwei Schritte ab: Zunächst gibt es eigene Mannschaften, in denen die Behinderten gemeinsam Sport treiben. Im zweiten Schritt werden die Athleten dann nach und nach in den Sportbetrieb integriert, in denen nicht-behinderte Sportler ihrer Leidenschaft nachgehen. Im Rhein-Kreis betreiben schon einige Vereine aktiv Inklusion und bieten Bewegungsangebote an, doch noch ist viel Potenzial nach oben: Es gibt knapp 400 Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss, von denen lediglich 20 eine Inklusionsmannschaft offiziell angemeldet haben.

Um dieses Thema wieder mehr in den Vordergrund zu rücken, findet am Samstag (26. September) in der Radsporthalle in Büttgen ein großes Sport- und Inklusionsfest unter dem Namen "Sport in Kaarst" statt. Hier präsentieren sich unter der Schirmherrschaft des Sportbundes Rhein-Kreis Neuss (KSB) insgesamt 17 Vereine und laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. "Die Veranstaltung ist ein Breitensportfest. Nicht nur die Behinderten sind eingeladen, sondern jeder, der eine der angebotenen Sportarten gerne einmal testen möchte. Es ist ein Leuchtturm-Projekt, in dem wir als Stadtsportverband Neuss mit gleich fünf Kaarster Vereinen sowie der KoKoBe Neuss zusammen arbeiten", sagte Thomas Lang, Vorsitzender des Sportbundes.

Startschuss für die Veranstaltung ist um 14 Uhr mit einer gemeinsamen Bewegungseinheit des Turnvereins Büttgen-Vorst. Ein weiterer Programmpunkt ist ein inklusives Fußballspiel mit Spielern des VfR Büttgen, der gemeinnützigen Werkstätten Neuss sowie den Varius-Werken Hemmerden. Zeitgleich beginnen die Mitmachangebote an insgesamt zehn Stationen, an denen sich die Vereine präsentieren und bei dem wohl für jeden Sportinteressierten etwas dabei sein wird: Es werden die Sportarten Judo, Tennis, Tischtennis, Fußball, Radsport, Boule, Karate, Kanu, Voltigieren, sowie Breitensport angeboten und auf attraktive Art und Weise präsentiert. So gibt es unter anderem eine Torwand, ein Kanuergometer, ein Holzpferd sowie Tischtennis-Demospiele, in denen behinderte und nicht-behinderte Sportler zusammen spielen. Ein weiteres Highlight wird sicherlich das Tandem-Fahren sein, dass schon bei vergangenen Veranstaltungen viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Mit einer Laufkarte werden die Besucher dazu motiviert, möglichst viel auszuprobieren. Wer dann genügend Stempel auf seiner Karte aufweisen kann, für den gibt es eine Urkunde sowie den ein oder anderen Preis zu gewinnen.

"Wir wollen auch die Teams einladen, die gerade mit dem Gedanken spielen, eine eigene Inklusionsmannschaft zu eröffnen. Sie können es sich anschauen und wir wollen ihnen Mut machen, sich dem Thema zu widmen. Es ist nämlich noch sehr viel Luft nach oben", so Martin Limbach, Koordinator des Inklusionsnetzwerkes. "Wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt und wollen den Inklusionssport im Rhein-Kreis voran bringen", ergänzt Thomas Lang.

(NGZ)
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