Lokalsport Speedskater des VfR fahren für Deutschland bei Marathon-WM

Büttgen · Das gab es in dieser Größenordnung noch nie. Teamchef Dirk Hupe hatte gleich acht Speedskater des VfR Büttgen für die Masters-Weltmeisterschaft im Marathon in Dijon nominiert. Ein tolles Ergebnis für die VfR-Fahrer, auch wenn unter dem Strich dabei kein Podiumsplatz für die heimischen Starter herauskam.

Erschwert wurde das Unterfangen auch dadurch, dass binnen vier Wochen neben den Weltmeisterschaften auch die Deutschen- und die Europameisterschaften anstanden. Dennoch dürfte das Event für alle Starter der Höhepunkt des Jahres gewesen sein, startete bei den zweitägigen Masters doch alles, was in dieser Sportart Rang und Namen hat. Vorneweg fuhr für den VfR natürlich Doppelweltmeisterin Silke Röhr, die es in der Altersklasse 40 allerdings mit mehr als namhafter Konkurrenz zu tun bekommen sollte. So ging auch Claudia Pechstein, die fünffache Olympiasiegerin im Eisschnelllauf, auf die Runde. Sie hat das Speedskaten seit einigen Jahren für sich entdeckt. Der Geschwindigkeit Pechsteins war im Endeffekt mal wieder keine Konkurrentin gewachsen, sie verteidigte ihren Titel mit fast einer Minute Vorsprung in 1:14,54 Stunde mehr als souverän.

Auf dem 2,2 Kilometer langen Rundkurs, den es 19 Mal zu durchfahren galt, gehörten Silke Röhr und die anderen deutschen Starterinnen zu Beginn noch nicht zur elfköpfigen Spitzengruppe, kämpften sich aber langsam vor, als die Kräfte der Ausreißer zunehmend schwanden. Auch Röhrs erschöpfte Teamkolleginnen Britta Becker und Silke Zimmermann mussten abreißen lassen. Letztere schaffte es in 1:19,22 Stunde auf Rang acht, Becker wurde in 1:31,20 Stunde Zehnte. In den packenden Zielsprint konnte Silke Röhr trotz ihrer abwartenden Taktik nicht mehr eingreifen, sie fuhr schließlich mit 25 Sekunden Rückstand auf dem sechsten Platz (1:16,24 Stunden) ins Ziel ein. Silber sicherte sich die Französin Gaelle Duplenne vor der Niederländerin Karen Teuling.

Begeistert vom Rennen waren auch die ohne wirkliche Medaillenambitionen ins Rennen der Altersklasse 30 gegangenen WM-Neulinge Laura Sopalla und Andrea Meyne. Sie genossen die besondere Atmosphäre und landeten schlussendlich auf den Plätzen vier und sechs, allerdings in 1:28,37 beziehungsweise 1:32,16 Stunde mit deutlichem Abstand auf Daniela Sprenger, die für die Schweiz in 1:20,48 Stunde Gold holte. Das Podium komplettierten die Französinnen Angelique Lejeune und Caroline Jean.

Wesentlich unübersichtlicher geriet der Wettbewerb bei den Herren, wo pro Altersklasse gut und gerne 50 Athleten im Sekundentakt ins Rennen starten. Andreas Lichtenstein, eigentlich der Büttgener Experte für die Sprints auf den letzten Metern, fühlte sich von Beginn an nicht in bester Verfassung und fuhr in 1:12,12 Stunde lediglich auf Rang 34. Deutlich bessere Beine hatten seine Teamkollegen Alexander Mier und Lars Ter Veer. Mier kam nur zwei Sekunden hinter den Gewinnern der Silber- und Bronzemedaillen ins Ziel, Ter Veer wurde Zwölfter.

(NGZ)
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