Jüchen SPD: Zukunft der Schulen diskutieren

Jüchen · In den vergangenen drei Jahren lehnte die Jüchener SPD den Etat ab, jetzt entschied sie sich für eine Unterstützung. Warum, erläutert SPD-Fraktionschef Holger Tesmann: "Der Haushalt zeigt die Handschrift des Bürgermeisters, die Rückführung der Verschuldung mit strategischen Ansätze zu erreichen, wie sie von der SPD seit Jahren gefordert wurden." Die bisherige Zunahme der Gesamtverschuldung scheine bis auf weiteres gestoppt, wenn auch in den nächsten vier Jahren kein strukturell ausgeglichener Haushalt erreichbar sei.

Ausbau der Wirtschaftsförderung

Als Beispiel nennt Tesmann den "Ausbau und die personelle Konzentration in der Wirtschaftsförderung": "Anstatt drei Mitarbeiter teilweise damit zu beschäftigen, sollte sich ein Mitarbeiter hauptamtlich um die Wirtschaftsförderung kümmern." Zudem benötige die Verwaltung einen zusätzlichen Stadtplaner: "Das sieht auch Harald Zillikens so", unterstreicht Tesmann. Diese Stelle sei notwendig, um das Werkstattverfahren für den Adenauerplatz in Hochneukirch umsetzen zu können. Mit "Ideen und konstruktiver Mitarbeit" wollen die Sozialdemokraten den Haushalt mittragen.

Die Zukunft der Schulen war das Generalthema bei der Klausurtagung. Sören Link, schulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, informierte über neue Ansätze und Erlasse der rot-grünen Landesregierung. So ist etwa seit Mitte Dezember bei der Einführung des "Gebundenen Ganztags" nicht mehr die Schulkonferenz das entscheidende Gremium, sondern die Gemeinde als Schulträger.

"Wir haben auch über die Zukunft und Real- und Hauptschule gesprochen", sagt Holger Tesmann. Hier konkurrieren zwei Modelle: das von der CDU favorisierte Modell einer Verbundschule und der von rot-grün präferierte Schulversuch "Gemeinschaftsschule".

Für die Real- und Hauptschule in Jüchen hält Holger Tesmann eine Verbundschule "nicht für die ideale Lösung": "Ich verstehe eine Verbundschule als administrative Einheit. Dabei können Personalkosten – etwa für eine Schulleiterstelle – gespart werden, aber keine neuen pädagogischen Ideen umgesetzt werden." Beim Schulversuch einer Gemeinschaftsschule bestünde dagegen die Chance, das "pädagogische Angebot zu verbessern".

Aber wie stehen die Chancen für Jüchen, sich noch an diesem Schulversuch beteiligen zu können? "Laut Sören Link haben bereits 62 Schulen ihr Interesse bekundet, aber maximal 50 könnten teilnehmen", erläutert Holger Tesmann. Würde Jüchen jetzt noch einen Antrag stellen, gebe es wenig Aussichten auf Erfolg. Im April wollen die Fraktionen beraten, wie es mit der Gemeinschaftsschule weitergeht. Dann könnte der Schulversuch in ein Schulgesetz umgewandelt werden.

(NGZ)
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