Korschenbroich SPD schärft ihr Profil

Korschenbroich · Paul Jahny führt seit 21 Jahren die SPD-Ratsfraktion. Die Zusammenarbeit mit der CDU bewertet er als positiv. Was SPD und CDU als Partner im Stadtrat erreicht haben, macht Jahny an verschiedenen Beispielen fest.

 Ist seit Jahren in Doppelfunktion unterwegs: Paul Jahny, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Korschenbroich und Chef der SPD-Ratsfraktion. Die seit gut einem Jahr bestehende Ratspartnerschaft mit der CDU lobt er in den höchsten Tönen.

Ist seit Jahren in Doppelfunktion unterwegs: Paul Jahny, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Korschenbroich und Chef der SPD-Ratsfraktion. Die seit gut einem Jahr bestehende Ratspartnerschaft mit der CDU lobt er in den höchsten Tönen.

Foto: L. Berns

Die SPD hat sich im Anschluss an die Kommunalwahl von September 2009 für ein schwarz-rotes Bündnis im Stadtrat entschieden. Herr Jahny, wie funktioniert die Zusammenarbeit dieser für Korschenbroicher Verhältnisse eher ungewöhnlichen Konstellation?

Paul Jahny Die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet. Sie ist von gegenseitigem Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein geprägt. Wir haben dabei das Gelingen im Interesse der Bürger im Blick. Das sehr gute Miteinander zeigt sich auch in gemeinsamen Anträgen und Erklärungen.

Was haben Sie bislang Bahnbrechendes auf den Weg gebracht?

Jahny Beim Thema Grundwasser laufen die Bürgerbefragungen zur Kostenbeteiligung erstmals auch für Kleinenbroich und Pesch zur Kappung der Grundwasserspitzen. Für den behindertengerechten Umbau beider Bahnhöfe sind die Weichen gestellt. Die Sicherung des Feuerwehr-Standortes Kleinenbroich ist beschlossen. Die Agenda 2020 im Rahmen des demographischen Wandels ist auf dem Weg.

Und was ist mit dem Wegmann-Konzept?

Jahny Die ersten Schritte zur Umsetzung für den Ortskern Korschenbroich sind mit dem Rathausvorplatz eingeleitet.

Was versprechen Sie sich vom Grundwasser-Modell?

Jahny Mit dem Erftverband hat die Stadt einen kompetenten Partner gefunden, der in der Lage ist, das Grundwassermanagement für die gesamte Stadt zu übernehmen. Es besteht nun die Möglichkeit, eine tragfähige Lösung für die Ortsteile Herrenshoff, Raderbroich, Kleinenbroich und Pesch herbeizuführen. Die Existenzsicherung und die Verbesserung der Lebensqualität für die Bürger unserer Stadt zu erreichen, ist das Ziel.

Wenig Freunde haben Sie sich bei den Kürzungen der freiwilligen Leistungen gemacht. 20 Prozent weniger. War das Sparpaket in der Form wirklich erforderlich?

Jahny Die Notwendigkeit und die Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit in den Vereinen, Verbänden und der Feuerwehr steht außer Frage. Die Nothaushaltssituation, die auch in den nächsten Jahren anhält, zwang uns zu Kürzungen auch bei den freiwilligen Leistungen. Für uns war die frühzeitige Information wie auch das Gespräch mit den Betroffenen wichtig, um die Finanzsituation der Stadt deutlich zu machen. Gleichzeitig wurde bekräftigt, dass wir von uns aus keine weiteren Kürzungen in dieser Wahlperiode anstreben.

Politikinteressierte Bürger müssen den Eindruck gewinnen, man hört von der SPD-Fraktion wenig. Ist das korrekt?

Jahny Aus der Kooperation mit unserem Partner CDU ergeben sich gemeinsame Anträge, Anfragen, Stellungnahmen. Hier werden wir sicher gemeinsam wahrgenommen. Dies war bei den großen Maßnahmen wie Haushaltskonsolidierung, Grundwassermanagement, Alarmierungszentrale und Feuerwehrstandortsicherung Kleinenbroich zwingend erforderlich. Diese gemeinsame Arbeit wird auch in Zukunft wichtig sein. Darüber hinaus ist es erforderlich, in Abstimmung mit dem Partner, sein eigenes Profil zu schärfen. Hier sind Ideen, Konzepte und Anträge zur Weiterentwicklung der Stadt zu erarbeiten.

Ruth Wiedner führte das Gespräch.

(dhk)
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