Lokalsport Spannung in der "Todesgruppe"

Rhein-Kreis · Gruppe B: Titelverteidiger Jüchen trifft auf hochklassige Konkurrenten.

Ob sich der Fußballkreis einen Gefallen damit getan hat, die Endrunde der Hallenmeisterschaft in diesem Jahr offenbar wirklich auszulosen? Dass in Gruppe B die beiden Landesligisten VfL Jüchen/Garzweiler und VdS Nievenheim sowie die Bezirksligisten Holzheimer SG und SV Bedburdyck/Gierath stehen, während in die andere nur jeweils zwei Bezirks- und Kreisligisten gelost wurden, sorgt bei allen Beteiligten für Unverständnis. "Das hätte man zweifellos etwas manipulieren sollen, damit es ausgeglichener ist", findet auch Jüchens Trainer Georg Krahwinkel.

Der amtierende Hallenmeister, der sich im Vorjahr unter Krahwinkels Nachfolger und Vorgänger Hermann-Josef Otten im Neunmeterschießen gegen den TuS Grevenbroich den Titel sicherte, will sich den Pokal erneut sichern: "Wenn wir schon mal da sind, wollen wir unseren Titel auch verteidigen", sagt Krahwinkel. Nach dem Zittersieg über die Sportfreunde Vorst in der Vorrunde weiß er aber: "Dafür müssen wir uns etwas mehr ins Zeug legen. Das war in der Vorrunde schon etwas enttäuschend." Daher ist Krahwinkel auch was seine Personalauswahl angeht ins Grübeln geraten: "Mal sehen, ob wir noch ein paar etablierte Kräfte dazunehmen. Ich meine, dass es schon nötig wäre, dass der eine oder ander gute Hallenspieler dazustößt, wenn wir gewinnen wollen." Gut möglich also, dass am Sonntag auch Hochkaräter wie Thorben Schmitt oder Danny Hepner die Offensive verstärken.

Etwas vorgenommen hat sich auch Ligakonkurrent VdS Nievenheim, der sich so überzeugend wie möglich in die Endrunde schoss. 4:1 im Halbfinale gegen die Novesia, 5:1 im Endspiel gegen Gnadental - nach zwei Jahren ohne Endrunde hatten die Nievenheimer offenbar genug. Mit dem VdS um seine Routiniers wie Kevin Scholz und Stephan Volk, die ja bereits 2011 und 2014 den Titel holten, wird morgen zu rechnen sein.

Ebenso stark präsentierte sich auch der SV Bedburdyck/Gierath, der dem Ligarivalen SG Kaarst mit einem 5:1-Endspielsieg keine Chance ließ. Vor allem das Sturmduo Musa Yesilbag und Ersin Deniz kombinierte sich dabei nach Belieben durch die Abwehrreihen. "Das sah schon ganz gut aus im Endspiel, da haben die Jungs miteinander agiert und schönen Fußball gespielt", fand auch Trainer Thomas Schumacher, der sich ansonsten aber zurückhaltend gibt: "Ich würde uns mal als kleine Wundertüte bezeichnen. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann können wir auch etwas schaffen. Mir geht es aber in erster Linie darum, Spaß zu haben."

Spaß soll auch die Holzheimer SG machen, zumindest wenn es nach Trainer Guido van Schewick geht: "Das wird ein richtig schönes Turnier, deswegen freuen wir uns alle schon die ganze Woche. Die Mannschaft hat in der Vorrunde sehr gut gespielt und sich verdient durchgesetzt, auch wenn es knapp war." Gegen den TuS Grevenbroich musste im Endspiel ein Neunmeterschießen für die Entscheidung sorgen. Dass sein Team in die vermeintlich bessere Gruppe gelost wurde, ist für van Schewick kein Problem: "Auf den ersten Blick ist das natürlich schon die deutlich stärkere Gruppe. Aber ich glaube, dass es jeder Teilnehmer verdient hat, dabei zu sein und dass wir sowieso niemanden unterschätzt hätten. So müssen wir halt vom ersten Spiel an hochkonzentriert sein."

(cpas)
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