208 Patenschaften für SOS-Kinder SOS-Kinder besuchen ihre Paten

208 Patenschaften für SOS-Kinder · Unter seiner Führung schreibt der VfB-SOS Korschenbroich seit seiner Gründung 1995 eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: Vorsitzender Egon Schuh. Seine Begeisterung für das soziale Engagement hat selbst nach zehn Jahren nicht gelitten. Und auch für das Jahr 2004 fällt seine Bilanz äußerst positiv aus. "Ich bin sehr zufrieden", bestätigt Egon Schuh.

Zum Jahreswechsel konnte sein Verein 208 Patenschaften für SOS-Kinder verzeichnen "Es sind aber schon wieder mehr geworden, genau 220", freute sich der 57-Jährige. Die Flutkatastrophe sowie die NGZ-Aktion "Herzenssache" hätten dazu beigetragen. So gibt es jetzt zwei Patenkinder aus den von dem Tsunami betroffenen Ländern Sri Lanka und Tunesien. Dass besonders zum Jahresende hin viele neue Patenschaften hinzu kommen, ist für ihn nichts neues. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Interesse ab dem Herbst, also zur besinnlichen Weihnachtszeit hin, immer größer ist als im Sommer."

Generell sei in allen Bereichen eine Tendenz nach oben zu verzeichnen, auch wenn die Mitgliederzahl relativ konstant geblieben ist. "Derzeit haben wir etwa 239 Mitglieder und das ist eine solide Grundlage", findet Schuh. "Denn mehr Mitglieder machen auch mehr Arbeit", weiß der Vorsitzende aus eigener Erfahrung. Gerademal 9,20 Euro bezahlen die mMitglieder pro Jahr, Rentner, Schüler und Arbeitslose die Hälfte.

"Diesen Beitrag haben wir seit zehn Jahren und der wird sich auch in den kommenden Jahren nicht verändern", verspricht er. Auch finanziell geht es dem Verein gut. Rund 122 000 Euro liegen auf dem Konto, "doch davon sind schon rund 110 000 fest eingeplant", wie Schuh erklärt. So wird ein hoher Vertreter der SOS-Kinderdörfer bei seinem Besuch im Oktober 2005 einen Scheck über 72 000 Euro mitnehmen, für den Bau eine SOS-Hauses in Mosambik. Dann werden auch rund 20 Patenkinder aus sechs Nationen in Korschenbroich verweilen.

"Es werden Kinder aus Tirol, Rumänien, Ungarn und Tschechien kommen", verrät Schuh. Außerdem werden die Kinder aus dem SOS-Dorf Lüdenscheidt vor Ort sein, die jedes Jahr auch zum traditionellen Fußballturnier nach Korschenbroich kommen. Fast 20 000 Euro werden die Reisekosten der Kinder dafür insgesamt betragen. "Dann ist das Geld praktisch wieder weg, aber wir wollenes auch ja auch nicht horten, sondern es sinnvoll einsetzen."

Für 2005 hat sich der VfB-SOS Korschenbroich neue Ziele gesetzt. Als erstes steht ein Besuch in Tunesien auf dem Programm. Anfang April wird eine Abordnung nach Asien fliegen, zum einen, um dort die zwei neuen Patenkinder kennen zu lernen und zum anderen, um das Stipendien-Programm für Studenten auszuweiten. "Bisher haben wir drei Stipendien, bei denen die Studenten pro Monat 300 Euro bekommen", erläutert der Vorsitzende.

Ismail aus Tunesien, Melinda aus Ungarn und Moses aus Ghana sollen nun Weggefährten bekommen, ein Mal Latifa aus Tunesien sowie die Rumänin Veronika, deren Familie bereits vom VfB-SOS Unterstützung bekommt. "Sonst wären diese Leute obdachlos", weiß der Fachmann. Sobald Egon Schuh Mitte April aus Asien zurückkehrt, wird er schon die nächste Reise planen, dieses Mal nach Tschechien.

"Nach Battonyá in Ungarn und Cisnadie in Rumänien werden wir 2005 nicht fahren, weil diese Kinder ja im Oktober zu uns kommen." Außerdem laufen derzeit die Planungen für das 12. Jakob-Winter-Gedächtnis-Turnier auf Hochtouren, bei dem am 21. Mai wieder rund 100 Kinder aus dem SOS-Dorf in Lüdenscheidt gegen den Ball treten werden. Alle Hände voll zu tun also für Egon Schuh, der zurzeit seinen Urlaub damit verbringt, zum zehnjährigen Bestehen ein Buch über die Arbeit des VfB-SOS Korschenbroich zu schreiben. Ros

(NGZ)
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