Handball-Regionalliga Nachholspiele bereiten TVK große Sorgen

Korschenbroich · Nach der Absage der Heimpartie in der Handball-Regionalliga gegen Rheinbach ist Korschenbroich bereits fünf Spiele im Rückstand. Der Verein fragt sich, wie er das große Programm bewältigen soll.

 Max Jäger beendet nach der Saison seine Karriere. Auf der Torhüterposition hat der TVK für die nächste Spielzeit noch keine Klarheit.

Max Jäger beendet nach der Saison seine Karriere. Auf der Torhüterposition hat der TVK für die nächste Spielzeit noch keine Klarheit.

Foto: Michael Jäger

Das leidige Thema der Spielabsagen nimmt für den Handball-Regionalligisten TV Korschenbroich kein Ende. Am Samstag stand eigentlich die Heimpartie gegen den TV Rheinbach auf dem Programm, die jedoch auf Antrag der Gäste abgesagt wurde. Sie haben gleich fünf Spieler, die sich erst am Sonntag oder Montag aus der Quarantäne freitesten können. Das ist dann mittlerweile die fünfte Partie, die die Korschenbroicher nachholen müssen. Wie Rheinbach ist auch die Begegnung gegen Aldekerk noch nicht terminiert. Dagegen stehen drei Nachholtermine fest: am 23. März gegen Remscheid, am 31. März in Weiden und am 26. April gegen Siebengebirge. Die Korschenbroicher, die immer noch vom Aufstieg träumen, fragen sich, wie sie die zahlreichen Nachholspiele bis Saisonende überhaupt bewältigt bekommen sollen.

„Ab Ende März werden wir in vier Wochen wahrscheinlich acht Spiele haben“, befürchtet der Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf. „Langsam, aber sicher muss sich der Verband etwas einfallen lassen, wie es weitergehen soll. Vor unserem Spiel gegen Aldekerk bekamen wir eine Woche zuvor die Nachricht, die Partie müsse ausfallen, weil sie einen an Corona infizierten Spieler haben. Die Zahl hat sich auch nicht erhöht.“ Der Coach kann nicht nachvollziehen, wieso dann nicht gespielt werden kann, schließlich haben man doch auch immer mal den einen oder anderen verletzten Spieler zu beklagen. Er fürchtet Nachteile durch die kommenden englischen Wochen. „Die sind für uns nicht ganz so einfach, denn letztlich sind wir Amateure. Es gibt dann die verschiedensten Gründe, wieso ein Spieler mitten in der Woche nicht auflaufen kann.“

Auch Klaus Weyerbrock macht sich als Sportlicher Leiter des TV Korschenbroich große Sorgen: „Ich werde immer ratloser, wie wir das alles bewerkstelligen sollen. Bei Wochenspielen, besteht die große Gefahr, dass berufstätige Spieler häufig nicht zu den weiter entfernten Auswärtsspielen mitfahren können. Das ist für alle Teams eine große sportliche Herausforderung.“ Nun plant der Verband kurzfristig, die Saison über den letzten Spieltag Mitte Mai hinaus zu verlängern. „Das hilft aber auch nur begrenzt weiter“, sagt Klaus Weyerbrock. „Spieler und Trainer werden ab Anfang Juni in ihren lange geplanten Urlaub gehen. Im Juli fängt ja dann bereits die Vorbereitung auf die kommende Saison an. Dann frage ich mich wirklich, ob die laufende Saison nicht wettbewerbsverzerrend fortgeführt werden kann.“

Unabhängig davon plant die sportliche Führung des TVK weiter die nächste Saison. Mittlerweile ist der Kader dafür gut aufgestellt, allerdings gilt es noch die eine oder andere Baustelle zu bearbeiten. Etwa auf der Torhüterposition, wo Max Jäger seine Karriere beendet und sein Kollege Felix Krüger bis dato seinen auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat. Heißt also, momentan steht der TVK noch ohne Torhüter da. Wobei die Karten bei Krüger aktuell ohnehin noch mal komplett neu gemischt werden, denn er zog sich einen Mittelhandbruch zu, der am Dienstag erfolgreich operiert wurde. Dennoch wird er in der laufenden Saison wohl kein Spiel mehr bestreiten können. Deswegen verpflichtete der TVK kurzfristig den 43-jährigen Stefan Graedtke zur Unterstützung von Max Jäger. Graedtke hat zuletzt pausiert, verfügt aber viel Erfahrung, unter anderem aus der 2. Bundesliga. „Stefan ist ein guter Typ, mit ihm habe ich selbst schon in Königshof zusammengearbeitet. Er wird uns auf jeden Fall auch weiterhelfen und gemeinsam mit Max Jäger ein gutes Torhüterduo für die nächsten Spiele bilden“, sagt TVK-Coach Dirk Wolf.

Eine Lücke haben die Korschenbroicher auch noch auf der Position des Rechtsaußen. „In unseren Bemühungen sind wir bei den noch zu besetzenden Positionen sehr weit fortgeschritten und können in nächster Zeit wohl auch Vollzug vermelden“, betont Gilbert Lansen, der das Traineramt vom scheidenden Dirk Wolf in der neuen Saison übernehmen wird.

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