Jahres-Ausblick So wird das Sportjahr 2019 im Rhein-Kreis
Rhein-Kreis · Das morgen beginnende Sportjahr wird ein turbulentes werden im Rhein-Kreis Neuss – zumindest, wenn man die Prognosen zugrunde legt, die die NGZ-Sportredaktion bei zahlreichen Experten für die kommenden zwölf Monate eingeholt hat. Ein Überblick über das, was uns noch bevorsteht:
Keine Fußball-Weltmeisterschaft und keine Olympischen Spiele stehen in 2019 auf dem Programm. Wer jetzt denkt, das kommende Sportjahr werde langweilig, der irrt gewaltig. Die NGZ sagt, warum.
Tour de Neuss Weil bei den Kanalsanierungen eine Spitzhacke im Schotterbett vergessen wurde, muss die Kreuzung zwischen Breite Straße und Kanalstraße erneut aufgerissen und für ein halbes Jahr gesperrt werden. Dadurch ist die Austragung der Tour de Neuss am 31. Juli stark gefährdet. „Wir haben verzweifelt gesucht, konnten aber für unseren Rundkurs im gesamten Innenstadtbereich keine vier Straßen ohne Baustelle finden,“ sagt Stephan Hilgers, Vorsitzender des ausrichtenden Neusser Radfahrervereins. Kurz vor der Absage kommt ihm die rettende Idee: Das Rennen wird in den Stadtgarten verlegt, mit Start und Ziel am Eierdieb. Im Gegenzug für die kostenlose Überlassung der Parkwege erklärt Hilgers sich bereit, mit seinem Gartenbau-Unternehmen alle Schandflecke in Neusser Grünanlagen zu beseitigen. „Damit ist die Austragung der Tour de Neuss für die nächsten fünf Jahre gesichert,“ sagt Hilgers, „so lange wird das nämlich mindestens dauern, selbst wenn wir Tag und Nacht durcharbeiten.“ Mit Rücksicht auf die Vogelpopulation im Stadtgarten meldet die CDU-Fraktion im Stadtrat Bedenken gegen die neue Streckenführung an, auch Umwelt- und Sportdezernent Matthias Welpmann ist wenig begeistert: Durch den Abrieb der Rennradreifen in den engen Kurven fürchtet er einen Anstieg der Feinstaubbelastung an der Messstation Friedrichstraße.
Vereinsfusion Die Crash Eagles Kaarst und der Neusser Ruderverein planen eine Fusion. Der dann 1000 Mitglieder starke Zusammenschluss soll den Namen „Crash Rowers on the Rhine“ tragen. „Wenn wir dann noch die Dormagener Säbelfechter davon überzeugen können, sich uns anzuschließen, haben wir fast alle Vereine, die im Rhein-Kreis erfolgreich Leistungssport betreiben, unter einem Dach,“ heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Leistungssportforum Das inzwischen monatlich stattfindende Leistungssportforum des Rhein-Kreises Neuss in der Pegelbar muss für Mai abgesagt werden. Der Grund: Bei den Vorbereitungen für die fünfte Veranstaltung des Jahres stellt Thomas Schütz, Leiter Leistungssportförderung im Rhein-Kreis, fest, dass der als Moderator vorgesehene Harry Valerien bereits vor sieben Jahren verstorben ist. Bedauerlich, versprach doch die von ihm zu moderierende Podiumsdiskussion ausgesprochen spannend zu werden. Neben Kreisdirektor Dirk Brügge, der auch das Eingangsreferat zum Thema: „Energiewende im Sport – wo kommt künftig die Kohle her“ halten sollte, waren als Teilnehmer nämlich der Sportdezernent des Rhein-Kreises, Dirk Brügge, der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Sport, Dirk Brügge, der Stellvertreter des Landrates, Dirk Brügge, sowie Dirk Brügge vorgesehen. Nachdem Ernst Huberty (91) die Diskussionsleitung mit Rücksicht auf sein fortgeschrittenes Alter ablehnte, soll die Veranstaltung nachgeholt werden, sobald ein anderer prominenter Moderator gefunden worden ist. „Wäre doch schade, sie ausfallen zu lassen,“ sagt Kreisdirektor Dirk Brügge.
Ringen Um dem ständigen Aufstiegsverzicht seiner Spitzenklubs in die Bundesliga zu begegnen, hat sich der Ringerverband NRW für die Saison 2019 einen neuen Modus einfallen lassen. Den Aufsteiger kämpfen der durch Losentscheid ermittelte gemeinsame Tabellenfünfte der vier Bezirksliga-Gruppen und der Meister der Oberliga gegeneinander aus. Meister der Oberliga wird der Verein, der in der kürzesten Zeit zehn Ringer mit Übergewicht auf die Waage bekommt. Die Aufstiegskämpfe werden im Play-off-Modus „best of seven“ ausgetragen, auf besonderen Wunsch von Verbandspräsident Jens Nettekoven MdL sollen sie im Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags stattfinden. Verzichtet der siegreiche Verein trotzdem auf den Aufstieg, muss er mit empfindlichen Sanktionen rechnen: Neben einer Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro muss er auch den nächsten Präsidenten des Deutschen Ringer-Bundes stellen.
Galopp Skandal auf der Neusser Galopprennbahn: Unter die inzwischen 45 Anbieter des Streetfood-Marktes hat sich beim Renntag am 17. Februar ein Pferdemetzger gemischt. Obwohl die Schlange der geschätzten 10.000 Besucher zwischenzeitlich bis zur Rathaustür reicht, hält Bürgermeister Reiner Breuer weiter an den Plänen zur Schließung der Bahn fest: „Die wären doch auch ohne ein einziges Galopprennen gekommen.“
Handball Noch bevor der TSV Bayer Dormagen und die Rhein Vikings am letzten Spieltag der 2. Handball-Bundesliga (8. Juni) aufeinander treffen, stehen die rheinischen Rivalen als Absteiger fest. Daraufhin einigen sich die Geschäftsführer Björn Barthel und Daniel Pankofer darauf, die Partie im Bayer-Sportcenter abzusagen und stattdessen auf der Rheinfähre von Zons nach Urdenbach eine gemeinsame Abstiegsparty beider Klubs steigen zu lassen. Höhepunkt ist ein zu gleichen Teilen von den Partnern für Sport und Bildung und der Volker-Staufert-Stiftung finanziertes Feuerwerk, mit dem gleichzeitig das Ende des Leistungshandballs am Niederrhein gefeiert wird. Während der in der Rückrunde als Rechtsaußen reaktivierte Vikings-Spielertrainer Jörg Bohrmann seinem Dormagener Kollegen Ulli Kriebel „herausragende Arbeit“ bescheinigt, stellt der fest: „Wir haben auch unser Rückrundenziel erreicht, weil die Mannschaft immer leidenschaftlich gekämpft hat. Dass die anderen mehr Punkte geholt haben als wir, ist ja nicht unsere Schuld.“