Skaterhockey Eagles verlieren Finale im EuroCup

Kaarst · Die 3:4-Niederlage des Deutschen Skaterhockey-Meisters gegen Essen sorgt für Frust.

 Ziemlich angefressene Adler präsentieren nach der ärgerlichen Niederlage im EuroCup-Finale in Givisiez den Pokal für Rang zwei.

Ziemlich angefressene Adler präsentieren nach der ärgerlichen Niederlage im EuroCup-Finale in Givisiez den Pokal für Rang zwei.

Foto: Eagles

Die Richtung stimmt: 2017 beendeten die Crash Eagles das Turnier um den Europapokal auf Platz fünf, im Vorjahr brachte der Deutsche Skaterhockey-Meister aus Rossemaison Bronze mit und am Sonntag standen die Kaarster im schweizerischen Givisiez zum ersten Mal im Finale. Doch nach der erst in der Verlängerung besiegelten 3:4-Niederlage gegen den Dauerrivalen SHC Rockets Essen war zunächst nur Platz für ein Gefühl: Frust. Marcel Noebels, Eishockey-Profi bei den Eisbären Berlin und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea, fasste den Ärger in Worte: „Ich hatte gehofft, die Spieler entscheiden, wer den Titel holt ...“

Und diese Szene brachte die Adler auf die Palme: Kurz vor Ende der Verlängerung kassierten die Kaarster eine ihrer Meinung nach mehr als harte Zeitstrafe. Eine auch für Eagles-Trainer Georg Otten kaum nachvollziehbare Entscheidung: „Die Schiedsrichter haben im Turnier und im Finale etliche Dinge laufen lassen – und dann so eine Strafe.“ Schließlich müsse doch jedem klar sein, was das bedeute: Bei „Sudden Victory“ (ein Treffer beendet das Match sofort) und nur jeweils drei Feldspielern „entscheidet eine Strafzeit das Spiel. Die Essener brauchten sich den ihnen so auf dem Silbertablett servierten Pokal nur noch abzuholen.“ Fabian Lenz besorgte das mit seinem Treffer zum 4:3 nur 79 Sekunden vor dem Penaltyschießen.

Die Umstände der Niederlage im Endspiel waren nicht das einzige Ärgernis bei diesem Turnier. Wenig prickelnd fand Otten auch das Verhalten der Zuschauer, die nach dem Aus der schweizer Klubs im Viertelfinale (nur die Bienne Seelanders erreichten immerhin das Spiel um Platz drei) die bis dahin proppenvolle Halle in Scharen verließen. Die Folge: Das Finale hätten, so Otten, neben einigen bereits ausgeschiedenen Mannschaften nur noch zwei mitgereiste Rockets-Fans und 15 Kaarster sehen wollen. „Eine für ein Endspiel unwürdige Atmosphäre.“ Sehr begrüßenswert sei es darum, das der ebenfalls leicht pikierte internationale Skaterhockey-Verband (IISHF) über eine Modifizierung des Wettbewerbs nachdenke. Sein Tipp: „Weniger Teams und Änderungen im Reglement könnten Abhilfe schaffen.“

Aber es gab natürlich auch eine Menge Positives aus Sicht der Kaarster: So avancierte Thimo Dietrich mit 20 Punkten (je zehn Tore und Assists) zum Topscorer der Veranstaltung. Sein Vereinskollege Moritz Otten belegte in dieser Wertung Rang zwei (16 Punkte) und schaffte es zudem ins All-Star-Team.

Auch die Ergebnisse stimmten: Die Vorrunde schlossen die Eagles nach den Partien gegen Gastgeber Givisiez (2:2), Rossemaison (3:6), Köln (5:4), Moskau (13:1) und London (7:5) auf Platz zwei ab. Das Viertelfinale gegen Rothrist gewannen Dietrich & Co mit 5:3, das Halbfinale gegen Cup-Verteidiger Gentofte (Dänemark) sogar mit 6:0. Die gute Stimmung kippte erst im Finale, in dem Kaarst nach einem 1:3-Rückstand noch mal zurückkam. Das Happy End blieb jedoch aus.

Der EuroCup 1. SHC Rockets Essen, 2. Crash Eagles Kaarst, 3. Gentofte Starz, 4. SHC Bienne Seelanders, 5. SHC Rossemaison, 6. IHC Rothrist, 7. HC Köln-West Rheinos, 8. SHV Givisiez Skater 95, 9. IH Sayaluca Lugano, 10. Borehamwood Crusaders, 11. London Street Warriors, 12. Hermes Moskau

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