Skaterhockey Eagles geben sich noch nicht auf

Kaarst · Titelverteidiger steht im Halbfinale der Skaterhockey-DM vor „Alles-oder-nichts-Spiel“ in Essen.

Der Anfang und das Ende waren deprimierend. Was seine Schützlinge dazwischen zeigten, macht Georg Otten Mut. Den werden die Crash Eagles auch brauchen, will der Titelverteidiger das vorzeitige „Aus“ im Halbfinale der Deutschen Skaterhockey-Meisterschaften noch abwenden. Denn nach der 9:14-Heimniederlage am Sonntagabend gegen die SHC Rockets aus Essen  (die NGZ berichtete) stehen die Kaarster da, wo man auf den schnellen Rollen nur schwer in die Gänge kommt: mit dem Rücken zur Wand.

„Aber noch ist alles drin,“ sagt der Trainer, der gleichzeitig auch der Vorsitzende des noch amtierenden Deutschen Meisters ist und bemüht als Mutmacher eine Reminiszenz an die jüngere Kaarster Skaterhockey-Geschichte: „Vor einem Jahr haben wir im Finale auch das erste Heimspiel verloren.“ Tatsächlich gab es da eine noch vernichtendere 4:11-Schlappe gegen die Samurai Iserlohn. Und ins Sauerland reisten die Eagles mit der Hypothek, dort vorher selten irgendwelche Bäume ausgerissen zu haben – was sie dann mit einem 14:10-Sieg widerlegten. Der ermöglichte ihnen ein drittes und entscheidendes Spiel vor heimischem Publikum, in dem ihr 12:4-Erfolg ihnen den Titel bescherte. So ähnlich stellt sich Otten das auch am Samstag (19 Uhr) an der Essener Raumerstraße vor. Nur, weiß der Eagles-Chef, „müssen wir dann anders auftreten als am Sonntag.“ Da verschliefen seine Spieler das erste Drittel (2:5) fast komplett. Vielleicht eine Folge davon, dass den Kaarstern als einzigem Halbfinalist ein drittes Spiel im Viertelfinale erspart blieb. „Wir waren nicht mehr im Rhythmus, sondern noch in der Erholungsphase,“ sagt der Trainer. Aus der weckte er die Eagles in der ersten Pause mit einer Kabinenansprache, „die man eigentlich auf der Tribüne hätten hören müssen.“

Sir wirkte, denn danach entwickelte sich ein Spiel auf der berühmten Augenhöhe, in dem die Essener allerdings auf zwei Positionen überlegen waren: Torhüter Jakob Theis hatte ebenso einen Sahnetag erwischt wie Stürmer Fabian Lenz, der alleine sechs Tore erzielte. „Den haben wir schlecht verteidigt,“ sagt Otten. Und er zeigt noch einen Unterschied auf: „Unsere Top-Reihe hatte keinen Sahnetag. Und das können wir mit unserem jungen Kader nur schwer kompensieren.“ Hinzu kamen die Ausfälle von Ivo Puhle (beruflich verhindert, soll am Samstag wieder dabei sein) und Domenik Boschewski, der mit gesprengtem Schultereckgelenk auf der Tribüne saß und wohl mindestens ein halbes Jahr fehlt. Wenigstens war Moritz Otten dabei, nachdem der Verband seine Rote Karte aus dem Viertelfinale am Freitag als zu Unrecht gegeben angesehen hatte.

Für die Partie am Samstag, verspricht Georg Otten, werde man sich etwas einfallen lassen. Vielleicht gibt’s ja noch ein Video vom 19. September 2015 – da gewannen die Kaarster an der Raumerstraße mit 10:9.

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