Skaterhockey Kaarst spielt, Essen trifft

Kaarst · Nach der 9:14-Niederlage gegen die Rockets Essen im ersten Halbfinalspiel um die Deutsche Skaterhockey-Meisterschaft rückt die Titelverteidigung für die Crash Eagles Kaarst in weite Ferne. Die Gäste sind im Abschluss gnadenlos effektiv.

Wer das Tor nicht trifft, kann nur schwer gewinnen. Diese alte Sportweisheit mussten die Crash Eagles gestern Abend schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Denn der Deutsche Skaterhockey-Meister gestaltete das erste Halbfinalspiel der Play-off-Runde gegen den Erzrivalen SHC Rockets Essen durchaus optisch überlegen. Doch die Gäste, die die Kaarster vor Monatsfrist bereits im Pokalfinale mit 9:6 abgezockt hatten, erwiesen sich einmal mehr als gnadenlos effektiv in der Verwertung ihrer Tormöglichkeiten.

Und weil es letztlich darauf ankommt, war die 9:14-Niederlage (2:5, 3:3, 4:6) vor 300 Zuschauern nicht einmal unverdient. Sie lässt den Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung für die Kaarster in weite Ferne rücken, denn den Essenern genügt am Samstag (19 Uhr, Helmut-Rahn-Sportanlage) ein Sieg egal in welcher Höhe, um ins Finale einzuziehen. Im anderen Halbfinale setzten sich die Köln-West Rheinos mit 8:5 gegen die Duisburg Ducks durch.

So, wie sich die Eagles gestern Abend vor dem gegnerischen Gehäuse anstellten, dürften sie an der Raumerstraße keine Chance haben. Mehr als ein Dutzend Tormöglichkeiten erspielten sie sich in der ersten Viertelstunde, die Essener hatten genau vier zu verzeichnen. Doch weil auf Kaarster Seite nur Lennart Otten (zum zwischenzeitlichen 1:1 in der vierten Minute) traf, hieß es nach 15 Minuten 1:4 aus Sicht der Gastgeber. Dominik Luft hatte Essen nach vier Minuten mit der ersten Tormöglichkeit der Rockets in Führung geschossen, Fabian Lenz (2) und Christian Nieberle auf 4:1 erhöht.Und während die Eagles gleich reihenweise an Jacob Theis scheiterten oder das Spielgerät neben das von ihm gehütete Gehäuse setzten, traf Nieberle sogar zum 5:1 (19.).

Dass Tobias Wolff 20 Sekunden vor der ersten Drittelsirene der Anschlusstreffer gelang, ließ Hoffnung aufkommen im Kaarster Lager. In der Tat zogen die Hausherren zum beginn des zweiten Durchgangs eine Art Powerplay auf und wurden auch durch das 3:5 von Dominik Lingscheidt (22.) belohnt. Die kalte Dusche folgte prompt, nach dem 6:3 durch Lenz (26.) ersetzte Eagles-Trainer Georg Otten Nationaltorhüter Richard Steffen durch Niclas Stobbe. Das schien zunächst zu fruchten, Moritz Otten brachte Kaarst auf 4:6 heran. Doch immer wieder scheiterten die Kaarster an Theis, und als Fabian Lenz mit einem Doppelschlag (37,, 39.) auf 8:4 erhöhte, schien die Partie gelaufen, Ottens zweiter Treffer (5:8, 40.) nicht mehr als Ergebniskosmetik. Und in der Tat setzten sich die Gäste im letzten Spielabschnitt auf 10:5 (43.) ab. Es spricht für die Eagles, dass sie nicht resignierten. Und als Lingscheidt (47.), Tobias (48.) und Tim-Niklas Wolff (49.) sowie Thimo Dietrich bis zur 51. Minute auf 8:11 verkürzten, erwachten auch die Zuschauer aus ihrer anfänglichen Schockstarre. Ein erfolgreich verwandelter Penalty von Fabian Lenz (55.) beendete alle Hoffnungen der Kaarster, das Spiel noch zu drehen, und im anschließenden Zeitstrafenfestival zog Essen auf die letztlich bedeutungslose Fünf-Tore-Differenz davon. Jetzt wird es ganz schwer für den Titelverteidiger.

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