Handball Simon Schlösser verlässt den Neusser HV

Neuss · TuS Ferndorf, Tabellenführer der 3. Handball-Liga West, peilt gegen den NHV 17. Saisonsieg in Folge an.

 Spielt jetzt in Opladen: NHV-Eigengewächs Simon Schlösser (l.).

Spielt jetzt in Opladen: NHV-Eigengewächs Simon Schlösser (l.).

Foto: Woi

Das ist wirklich mal eine beeindruckende Serie: Seit den beiden Auftaktniederlagen in Schalksmühle (27:30) und daheim gegen Leichlingen (26:27) ist die Bilanz des TuS Ferndorf makellos, stehen für den Tabellenführer der 3. Handball-Liga West 16 Siege in Folge zu Buche. Vor dem Gastspiel des um den Klassenverbleib kämpfenden Neusser HV heute Abend (19.30 Uhr) in der Sporthalle Kreuztal schlägt Trainer Erik Wudtke trotzdem leise Töne an. Schließlich weiß er nicht erst seit der sensationellen 34:35-Heimpleite des Tabellendritten HSG Krefeld gegen das Schlusslicht HSG Wiesbaden: "Leichte Spiele gibt es nicht."

Allerdings müssen die Gäste in Mittelmann Simon Schlösser auf einen der letzten verbliebenen Aufstiegshelden verzichten. Das Eigengewächs ist zum Oberligisten TuS 82 Opladen gewechselt. Eine Entscheidung, die NHV-Trainer René Witte zwar bedauert, aber durchaus nachvollziehen kann: "Studienbedingt ist für ihn die Trainingsbelastung in der 3. Liga einfach zu hoch."

Der Rechtshänder ist an der Deutschen Sporthochschule in Köln für das Fach Sport eingeschrieben. Über den als Kreisläufer auch schon für den NHV tätigen Diplom-Sportwissenschaftler Jannusch Frontzek, Trainer der Hochschulmannschaft und ab 1. Juni Coach in Opladen, hatte Schlösser Kontakt zum TuS gefunden. Sein Debüt für Opladen gibt der 22-Jährige bereits heute Abend im Heimspiel gegen den TV Strombach. "Aber in Absprache mit seinem neuen Verein werden wir ihn bei uns noch gebührend verabschieden", verspricht Witte, der seinen Mannen auch im Duell mit dem Topteam der Liga keine Schwachheiten durchgehen lassen will. "Wir fahren schon dahin, um zu gewinnen", sagt er und hofft: "Ferndorf ist schon jetzt fokussiert auf das Endspiel um den Aufstieg gegen Hagen. Vielleicht nehmen die uns ja gar nicht ernst." Beim 29:33 im Hinspiel hatte es zur Halbzeitpause 14:14 gestanden, und noch drei Minuten vor Schluss (29:30) durfte Neuss auf eine Überraschung hoffen. Wie wichtig ein Coup für den auch schon wieder seit fünf Partien sieglosen NHV wäre, zeigt ein Blick auf die kommenden Aufgaben: In den Spielen gegen das Spitzentrio Ferndorf, Hagen und Krefeld könnte das Zwei-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz schnell aufgebraucht sein. Umso bitterer sind darum Punktverluste wie am Sonntag in Soest (30:30). Für Witte ist der Fall klar: "Es liegt nicht an der Kondition, sondern an der Konzentration. Uns fehlt die mentale Fitness."

Bewegend: Das Comeback des Ferndorfers David Breuer (Dormagen, Korschenbroich) ist nach der Diagnose Hodenkrebs und überstandenem Behandlungs-Marathon noch in dieser Saison möglich.

(NGZ)
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