Jüchen Silbermond begeistert mit Mitmach-Konzert

Jüchen · Als Stefanie Kloß und ihre Band am Samstag auf die Bühne im Polodrom kamen, war in den hinteren Reihen noch viel Platz. Über 4000 Karten waren laut Veranstalter verkauft. Genehmigt gewesen wären 8000 Zuschauer.

2013: Silbermond beim RedHot Open Air in Jüchen
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Die Stimmung der Zuschauer konnte das aber nicht trüben. Als der erste Basston den Boden erzittern ließ, jubelte die Menge. Viele klatschten und sangen mit. "Es ist Samstagabend. Wie siehts aus - wollen wir ein bisschen Spaß haben?", rief Stefanie Kloß.

Immer wieder bezog die Silbermond-Frontfrau ihr Publikum mit ein, ließ die Zuschauer rhythmisch klatschen, laut mitsingen oder das Lied einzählen. Daneben erzählte sie Anekdoten, etwa vom Berlin-Urlaub mit ihrer Schwester oder vom Heimatdorf der Band Bautzen — worauf sich stets drei mitgereiste Dorfbewohner laut bemerkbar machten. Im Mittelpunkt stand natürlich die Musik der siebenfachen Echo-Preisträger. Mit dabei natürlich die großen Silbermond-Hits wie "Durch die Nacht", "Das Beste" und "Symphonie", aber auch Lieder vom neuen Album "Himmel auf". Etwa der Anti-Kriegs-Song "Waffen", der von Kloß mit dem Satz "Waffen machen nichts gut und nie etwas besser" angekündigt wurde. Auch eine neu arrangierte "Sommerversion" von "Nach Haus" präsentierte die Band.

Simmy Steiner (23), Stefanie Andresen (25), Jessica Beister (24) und Jane Dastig (21) dürften die längst gekannt haben, schließlich waren sie am Samstag vielleicht die treusten Silbermond-Fans im Publikum. Ein Platz in der ersten Reihe, direkt vor der Bühne, war da natürlich Pflicht. "Wir waren die ersten heute", sagte Steiner. Um neun Uhr morgens haben sich die Mädchen aus Baden-Würtemberg, Rheinland-Pfalz, Berlin und Hessen vor dem Eingang des Polodroms getroffen. Was sie in der Wartezeit gemacht haben? "Wir reden, essen und reden", sagte Stefanie Andresen, "das reicht uns, zum glücklich sein." Und natürlich die Aussicht auf den Auftritt ihrer Lieblingsband. "Für mich ist es das 16. Silbermond-Konzert in diesem Jahr", sagte Simmy Steiner. Bei der Band sind die vier Mädchen natürlich bekannt. "Die freuen sich immer, uns zu sehen", sagt die 23-Jährige.

Veranstalter Jan Klatt hätte sich sicher auch über mehr Zuschauer gefreut, war aber dennoch nicht unzufrieden. "Für einen Neueinstieg war das gar nicht schlecht", fand er. Ursprünglich gehörte das Konzert-Gelände dem Motorradausstatter Polo, der Stars wie Lenny Kravitz, Carlos Santana oder Kevin Costner nach Jüchen geholt hat. Nach der Insolvenz von Polo im vergangenen Jahr fanden dort jedoch keine weiteren Konzerte statt. Das "redhot" und der Hockeypark wollen das "Polodrom" nun wieder beleben.

Das Konzert am Samstag galt dabei auch als Nagelprobe, ob dort zukünftig wieder mehr Konzerte angeboten werden sollen. Für diesen Fall wäre eine feste Kooperation mit dem Hockey-Park in Mönchengladbach angedacht. "Ich bin ziemlich sicher, dass es im kommenden Jahr eine Fortsetzung geben wird", sagte Klatt am Samstag. Jetzt gelte es, zu analysieren, "was gut war und was besser werden muss".

(ac)
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