Fußball Sensation in Nievenheim

An diesen Fußballabend werden sie sich in Nievenheim noch lange erinnern. Bestes Wetter, rund 1000 Zuschauer, sechs Tore, drei Platzverweise, eine dramatische Verlängerung, ein Torwart, der im Elfmeterschießen zum Helden wird und zum Abschluss die Sensation: Der Bezirksligist VdS Nievenheim schmiss am Freitag den hoch gehandelten Niederrheinligisten KFC 05 Uerdingen mit 8:7 nach Elfmeterschießen aus dem Niederrheinpokal.

 Wurde zum Held im Elfmeterschießen für Nievenheim: Andreas Schmidtke.

Wurde zum Held im Elfmeterschießen für Nievenheim: Andreas Schmidtke.

Foto: NGZ

Dabei sollte in dieser Saison doch eigentlich alles anders werden bei den Gästen, die sich mit ihrem Platz in der sechsten Liga schon lange nicht mehr identifizieren können. Neben dem anvisierten Aufstieg spielte auch der Niederrheinpokal eine entscheidenden Rolle in den Planungen der Krefelder. Pünktlich zum 25-Jährigen brachte der KFC den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte, den DFB-Pokal-Sieg 1985, auf DVD auf den Markt. Dazu sollte die erste Runde ebenjenes Pokals über den Sieg im Niederrheinpokal erreicht werden.

Doch schon in den ersten Minuten der Erstrundenpartie machten die Nievenheimer deutlich, dass sie mehr sein wollten als ein netter Trainingspartner. Sogar im Gegenteil: Keine zehn Minuten waren vorbei, da hatte sich das Team von Trainer Varol Besikoglu schon drei ganz dicke Torchancen herausgespielt. Uerdingen kontrollierte zwar das Spiel, verlor aber immer wieder im Spielaufbau die Bälle, sodass die schnell umschaltenden Gastgeber einen Konter nach dem anderen fuhren. Kurz vor der Pause traf Salvatore "Sa" Franciamore dann zum längst überfälligen 1:0. Und als Andreas Schulz direkt nach der Pause das 2:0 nachlegte und die Gäste sich danach nur beim Pfosten bedanken konnten, dass es nicht 3:0 stand, schien die Sensation greifbar.

Doch mit der Einwechselung von Selim Özdemir bekamen die Gäste neuen Schwung. Trotz der Gelb-Roten Karte für KFC-Kapitän Erhan Albayrak schafften sie durch Özdemir (63.) und Michael Lorenz (81.) noch den Ausgleich. Als sich dann auch Nievenheims Mittelfeldmotor Kai Pelzer mit Gelb-Rot verabschiedete und es in die Verlängerung ging, schien der Nievenheimer Traum beendet. Jetzt spielten nur noch die Gäste. Özdemir traf folgerichtig zum 2:3 (99.), was die bis dato aufgeheizte Stimmung extrem abkühlen ließ. Eigentlich war alles vorbei, bis Marek Koziatek völlig überraschend ausglich und sein Team ins Elfmeterschießen brachte. Dort trafen die ersten neun Schützen alle souverän. Bis sich VdS-Torwart Andreas Schmidtke gegen Igor Bendovskyi für die richtige Ecke entschied, den Ball hielt und die ganz große Party erst losgehen konnte.

Weitaus weniger dramatisch verlief die Partei des Niederrheinligisten SC Kapellen beim Bezirksligisten TuS Preußen Vluyn. 4:0 hieß es am Ende für das Team von Trainer Markus Anfang, der damit auch sein erstes Pflichtspiel gewann. Von Beginn an lief das Spiel nur in eine Richtung. Doch trotz zahlreicher Chancen, Benjamin Schütz verschoss sogar einen Elfmeter, blieb der Treffer von Eduard Ungefug vor der Pause der einzige. Nach dem Wechsel erhöhten Sven Raddatz, Frederik Leufgen und erneut Ungefug dann auf 4:0. "Das war in Ordnung", freute sich Trainer Anfang.

(dhk)
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