Korschenbroich Sempell investiert 20 Millionen Euro

Korschenbroich · Der Kraftwerks-Armaturen-Hersteller Sempell ist sehr gut im Geschäft: Die Auftragsbücher sind voll – trotz des Atomausstiegs. Um den Standort Korschenbroich zukunftssicher zu machen, hat Sempell jetzt 20 Millionen Euro investiert. Zudem wurden 120 neue Stellen geschaffen.

 Konnte in den zurückliegenden Monaten am Produktionsstandort Korschenbroich 20 Millionen Euro investieren: Sempell-Vorstand Achim Trasser.

Konnte in den zurückliegenden Monaten am Produktionsstandort Korschenbroich 20 Millionen Euro investieren: Sempell-Vorstand Achim Trasser.

Foto: A. Baum

Die Wende ist geschafft: Während Sempell 2002/2003 fast vor dem Aus stand, zwei Sozialpläne umsetzen und rund 600 Stellen abbauen musste, kann Sempel-Vorstand Achim Trasser (53) nur Positives vermelden. "Wir stehen wirklich gut da. Wir haben eine Zukunft ", spricht er die aktuelle Investition von 20 Millionen Euro in den Standort Korschenbroich an. "Und die Zukunft wird auch nicht durch den Atomausstieg gemindert", sagt der promovierte Techniker im Gespräch mit der NGZ. Für Trasser hat die Entscheidung der Bundespolitik sogar etwas Gutes: "Mit dem Ausstieg aus der Atomenergie haben wir als Unternehmen endlich Planungssicherheit."

 Blick in die Produktionshalle bei Sempell in Korschenbroich.

Blick in die Produktionshalle bei Sempell in Korschenbroich.

Foto: M. Reuter

Sempell blickt auf über 130 Jahre Erfahrung zurück und beliefert konventionelle und nukleare Kraftwerke sowie die chemische Industrie mit Regel-, Sicherheits- und Absperrarmaturen. "Überall dort, wo durch hohen Druck und extreme Temperaturen besondere Sicherheitsanforderungen gestellt werden, bieten wir unseren Kunden eine optimale Lösung", versichert Achim Trasser.

Dabei verweist der gebürtige Eschweiler mit Wohnsitz in Kiel auf vier wesentliche Kraftwerksbereiche: "Wir decken Braunkohle, Gas, Solar und die Nuklear-Technik ab." Dabei werden die Armaturen weltweit ausgeliefert.

Um den internationalen Bedarf des Marktes abdecken zu können, wurde dann auch in Korschenbroich die Struktur angepasst und ein modernes Fertigungszentrum errichtet. Zu den Anlagen gehört auch eine Halle, die das seit 1997 zur Tyco International Ltd. gehörende Unternehmen neu angebaut hat. Trasser spricht von einem "Reinraum für Nuklear-Technik." Doch nicht nur das Gebäude, auch das Geschäft hat expandiert: "Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt." Als Trasser im Juli 2000 nach Korschenbroich kam, wurde an der Werner-Siemens-Straße ein Jahresumsatz von 80 000 Mark eingefahren – mittlerweile liegt der Jahresumsatz bei dem Armaturen-Hersteller bei gut 110 Millionen Euro.

Die sich verändernde Nachfrage und die neuen Märkte in China und Indien bestimmen übers Jahr verteilt Trassers Einsatzplan: "Ich bin an zwei bis drei Tagen im Monat in meinem Korschenbroicher Büro." Seit gut eineinhalb Jahren ist der versierte Techniker dann auch neben Korschenbroich für fünf weitere Werke in Mexiko, USA, Italien (zwei) und Holland zuständig.

Sein Herz schlägt natürlich für Korschenbroich, und so freut sich Achim Trasser, das er die neuen Werksanlagen mit einem Festakt am 16. September rund 100 Kunden präsentieren kann. Und auf die 20 Millionen-Investition angesprochen, stellt Trasser weiter fest: "Das ist bestimmt nicht die letzte Investition. Unsere Planung mit zwei Expansionsphasen läuft bis 2018."

(NGZ)
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