Korschenbroich Seit Generationen gepilgert

Korschenbroich · Kleinenbroich "Dieses "Unterwegs-sein im Glauben ist ein Geschenk, das anzunehmen ich noch vielen Menschen wünschen würde." Diese Erkenntnis steht am Ende eines anonymen und doch überaus persönlichen Erfahrungsberichtes. Nachzulesen ist dieser Satz in der nun erschienen Festschrift zum 250-jährigen Bestehen der St.-Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich.

 Seit 250 Jahren pilgern sie an das Grab des heiligen Matthias in Trier - die Mitglieder der St.-Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich. Sie feiern in diesem Jahr Jubiläum . Die Bruderschaft blickt auf ein Vierteljahrtausend zurück.

Seit 250 Jahren pilgern sie an das Grab des heiligen Matthias in Trier - die Mitglieder der St.-Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich. Sie feiern in diesem Jahr Jubiläum . Die Bruderschaft blickt auf ein Vierteljahrtausend zurück.

Foto: NGZ

Kleinenbroich "Dieses "Unterwegs-sein im Glauben ist ein Geschenk, das anzunehmen ich noch vielen Menschen wünschen würde." Diese Erkenntnis steht am Ende eines anonymen und doch überaus persönlichen Erfahrungsberichtes. Nachzulesen ist dieser Satz in der nun erschienen Festschrift zum 250-jährigen Bestehen der St.-Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich.

Auch Präfekt Peter Hülser kennt die Gefühle, die jeden Pilger spätestens bei seiner Ankunft in Trier, Kevelaer oder Neersen überwältigen, nur zu gut. "Es ist schwer zu beschreiben, was mit einem Menschen, aber auch mit der Gruppe während einer Wallfahrt passiert. Man muss es einfach selbst erlebt haben."

Seit nun 250 Jahren haben sich Generationen von Kleinenbroichern auf den Weg gemacht, pilgerten an das Grab des Apostels Matthias in Trier und wieder zurück in ihre Heimat. Immerhin eine Strecke von etwa 400 Kilometern.

Die ältesten Schriftstücke, die den Pilgerweg von Kleinenbroich nach Trier belegen, finden sich noch heute in Trier. Doch auch in Kleinenbroich haben Wissenschaftler alte Spuren entdeckt. Ein im Original erhaltener Bericht aus der Zeit um 1874 berichtet von den Stationen, die Pilger damals auf dem Weg in die "älteste Stadt Deutschlands" ansteuerten. Viele dieser Orte existieren noch heute.

Auf 131 Seiten wird der traditionsreichen Geschichte der Bruderschaft Rechnung getragen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine reine Aufzählung historischer Daten, auch Anekdoten, persönliche Geschichten und Hintergründe haben ihren festen Platz in der Festschrift gefunden.

Kern allen Geschehens ist und bleibt jedoch die Geschichte vom Leben und Sterben des heiligen Matthias, der anno 328 nach Christus in der Basilika zu Trier seine letzte Ruhe fand. Seit Jahrhunderten zieht das Grab die Pilger wie ein Magnet an und lässt sie auf ihrem Weg alle Mühen und Gefahren vergessen. Selbst, als 1944 die alliierten Luftangriffe ihrem Höhepunkt entgegen gingen, machten sich sieben Kleinenbroicher auf den Weg nach Trier. "Der Glaube versetzte nicht nur in dieser Zeit Berge.

Unsere Bruderschaft ist ein sehr starker Glaubensträger", weiß Hülser in einem einleitenden Grußwort zu berichten. Zahlreiche Gruppenfotos illustrieren und dokumentieren auf ihre Art die Aktivitäten der Pilger. Bis nach Fatima, Lourdes und Santiago de Compostela sind sie schon gefahren. "Es war eine Erfahrung, die mich sehr geprägt hat", bestätigt Marlene Hülser gegenüber der NGZ.

Jetzt steht erst mal die Feier anlässlich des 250-jährigen Bestehens an. Die Planungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. "Der offizielle Festakt ist für den 22. April vorgesehen, alles weitere wird jetzt in Angriff genommen", sagt Peter Hülser.

(NGZ)
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