NGZ-Sportler des Monats Seine Ausdauer macht sich bezahlt

Die NGZ-Leser sind immer für eine Überraschung gut, vor allem, wenn es um die von den "Partnern des Sports" unterstützte Wahl zum "Sportler des Monats" geht. Und dass sie sich unter den fünf Kandidaten, die im November durch sportliche Erfolge auf sich aufmerksam gemacht hatten, mit klarer Mehrheit für Heinz Sindorf entschieden, darf getrost als Überraschung gewertet werden.

 Unermüdlich unterwegs: Heinz Sindorf und Ingo Nehring. Die NGZ-Leser wählten Heinz Sindorf (l.) jetzt zum "Sportler des Monats November".

Unermüdlich unterwegs: Heinz Sindorf und Ingo Nehring. Die NGZ-Leser wählten Heinz Sindorf (l.) jetzt zum "Sportler des Monats November".

Foto: M. Reuter

Denn der Rommerskirchener könnte nicht nur Vater, sondern sogar Großvater zumindest einiger seiner Konkurrenten sein, schließlich zählt Sindorf stattliche 68 Lenze. Dass Alter aber keineswegs vor Leistung schützt, dafür ist er der lebende Beweis, gewann er doch im vergangenen Monat den Deutschen Meistertitel der Über-65jährigen im 50-Kilometer-Straßenlauf. Den "halben Hunderter" legte er bei den Titelkämpfen in Bottrop in 4:41:55 Stunden zurück.

Dabei war es keineswegs das Streben nach Titeln, Medaillen oder Bestzeiten, das Heinz Sindorf vor 36 Jahren dazu brachte, die Laufschuhe zu schnüren: "Ein bisschen Übergewicht und der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören", waren die Motivation des Maschinenbautechnikers, der 47 Jahre lang bei derselben Firma beschäftigt war. An seinen ersten Lauf 1974 in Bensberg erinnert er sich noch gut: "Mit 32 Jahren war ich schon zu alt, um eine Läuferkarriere zu starten. Aber ich habe Feuer gefangen und bin dann dabei geblieben."

Mittlerweile hat er Hunderte von Wettkämpfen bestritten, sich auch an die "ganz langen Kanten" gewagt: vom Marathon bis zum Hundert-Kilometerlauf. Marathonlaufen verbindet er dabei gerne mit einer anderen Leidenschaft, dem Reisen. So ist er bereits beim New-York-Marathon dabei gewesen, in San Francisco wie in der namibischen Wüste gestartet. Und die klassische 42,195-Kilometerstrecke, die von Marathon bis nach Athen, hat der dreifache Großvater bereits zwei Mal bewältigt.

Sein "Lieblingslauf" aber ist und bleibt der Nürbugringlauf. Gemeinsam mit seinem Trainings- und Vereinskollegen Ingo Nehring (64) hat Heinz Sindorf noch keinen der inzwischen 30 Läufe auf dem Ring verpasst. "Es hat mich gereizt, dort zu laufen, wo sonst nur Autos fahren", begründet er das strapaziöse Unterfangen über 24,4 Kilometer mit rund 500 Höhenmetern, das er im August zum dreißigsten Mal erfolgreich bewältigte.

Das geht natürlich nicht ohne einen gewissen Trainingsfleiß — rund 4000 Kilometer im Jahr spult der Rommerskirchener ab. Wenn er nach dem Training die Beine hoch legt, liest Heinz Sindorf dabei gerne einen Krimi. Nur gut, dass Ehefrau Helga Verständnis für die "Lauferei" aufbringt — sie war selbst auch schon auf dem Nürburgring am Start.

(NGZ)
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