Und durfte fortan unwidersprochen sagen, er habe sein Hobby zum Beruf gemacht. "Sport hat mich immer nicht bloß interessiert, Sport war immer meine Leidenschaft", hat Friedhelm Thissen einst gesagt. Daran hat sich auch nichts geändert, seit er vor fast auf den Tag genau fünf Jahren nach 48 Jahren und zehn Monaten in städtischen Diensten in den Ruhestand ging.

Wie es sich für einen ordentlichen Beamten gehört, kurz nach Vollendung seines 65. Lebensjahres. Denn Friedhelm Thissen wurde am 5. Januar 1947 in Weißenberg geboren - und darf sich deshalb ab heute einen "Siebziger" nennen. Man sieht und merkt es ihm nicht an, denn Friedhelm Thissen kommt noch genauso quirlig und umtriebig daher wie zu Amtszeiten.

In denen er zwei Jahrzehnte lang ein echter "Kümmerer" für die Belange des Sports war. Kein Vereinsvertreter verließ sein Büro an der Hafenstraße, ohne dass Thissen gesagt hätte: "Mal sehen, was wir tun können." Meistens gehörte zu dem Satz noch ein "für dich", denn seinem Wesen nach gesellig und kontaktfreudig, fand er nach einer gewissen Aufwärmphase schnell Zugang zur Sportszene. Kein Wunder, schließlich gehörte er ihr als Fußballer (beim TuS Reuschenberg, beim VfR 06 und der DJK Rheinkraft) lange Jahre aktiv an.

Heute spielt er Tennis und läuft - mit Ehefrau Karin - Ski und sitzt im Vorstand des Reiter- und Rennvereins, nachdem er als Teil einer Besitzergemeinschaft mehrere Galopper sein eigen nannte. Logarithmus siegte sogar im legendären Case-Preis auf der Bahn am Hessentor. Deren Fortbestand wünscht er sich (unter anderem) zum Geburtstag, den er im Freundeskreis nicht heute, sondern in der kommenden Woche feiert. Natürlich - wie könnte es bei Friedhelm Thissen auch anders sein - auf einer Sportanlage.