Korschenbroich Sebastianer: Ende der Interimslösung

Korschenbroich · Bei ihrer Generalversammlung wählt die St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn morgen ihren neuen Brudermeister. Als Kandidat steht Stephan Lipgens bereit. Er führt die Sebastianer bereits seit rund einem Jahr kommissarisch.

 Stephan Lipgens ist bereits seit rund einem Jahr kommissarischer Brudermeister der St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn.

Stephan Lipgens ist bereits seit rund einem Jahr kommissarischer Brudermeister der St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn.

Foto: L. Berns

Stephan Lipgens freut sich auf den morgigen Abend. Dabei hat es bis zu seinem endgültigen "Ja, ich will" durchaus gedauert. Zwar führt der 40-Jährige die St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn nach dem Rücktritt von Paul van de Weyer als Brudermeister vor rund zwölf Monaten bereits kommissarisch. Aber dauerhaft wollte der Glehner, der bis dato stellvertretender Brudermeister war, das höchste Amt der Sebastianer eigentlich nicht übernehmen. "Ich mache es gerne, aber ich bin beruflich sehr eingespannt. Dir Firma muss im Vordergrund stehen", hatte Lipgens stets erklärt. Und dann hat er doch noch endgültig "Ja" gesagt.

Morgen Abend bei der Generalversammlung der 371 Mitglieder zählenden St.-Sebastianus-Bruderschaft soll der verheiratete Vater von vier Kindern (drei Söhne, eine Tochter) nun offiziell ins Amt gewählt werden. Der Messtechniker versteht sich dabei als Mannschaftsspieler. Mit seinen Vorstandskollegen und den engagierten Bruderschaftern möchte er die Glehner Sebastianer gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft führen. Mit der Wahl soll Schluss sein mit der Interimslösung. Lipgens sagt aber auch: "Findet sich ein anderer Kandidat, dann wäre ich bereit, meine Kandidatur noch zurückzuziehen."

Denn der Beruf spannt ihn nach wie vor sehr ein. Ein Ehrenamt auszufüllen nimmt Zeit in Anspruch. "Ich bringe mich gerne ein und übernehme Verantwortung. Aber ich muss nicht zwingend der Mann in der ersten Reihe sein", sagt Lipgens.

Der gebürtige Glehner gehört der Bruderschaft seit mehr als 20 Jahren an. Vor Verantwortung gedrückt hat er sich nie: Seit 15 Jahren nimmt Lipgens Führungsaufgaben wahr, 2009 wurde er zum stellvertretenden Brudermeister gewählt. Auch in turbulenten Zeiten war Lipgens eine Konstante: Nachdem Stefan Rothausen 2011 nicht mehr für das Amt kandidierte, stand Lipgens dessen Nachfolger Paul van de Weyer engagiert zur Seite. Daher war es für den passionierten Hobby-Kegler auch eine Ehrensache, nach van de Weyers Rücktritt in die Bresche zu springen. Denn die Sebastianer liegen Lipgens am Herzen, und das Engagement ist eine Familientradition: Schon sein Großvater Matthias Brockers war Brudermeister der 1440 gegründeten Bruderschaft.

Diese soll nach einem Jahr Interimslösung nun endgültig in ruhigere Gefilde steuern. "Wir haben auch Kandidaten, die zur Wahl des stellvertretenden Brudermeisters sowie des Schriftführers zur Verfügung stehen", sagt Lipgens. Einen Rückschlag gab es jedoch kürzlich beim Königsschießen: Da fand sich kein Anwärter für das Amt des Regenten. Max Zimmermann (27) verlängerte seine Amtszeit daher kurzerhand um ein Jahr. Als Minister stehen ihm Thomas Gilian und Philipp Weidenfeld zur Seite. Jungkönig wurde Steffen Schönges (25). Seine Minister sind Johannes von Wirth und Raffael Fuß. Als bester Schütze beim Bruderschaftsschießen schnitt Eckhardt Engwicht ab.

(NGZ/rl)
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