SC Kapellen gewinnt 2:1 beim VfL Tönisberg SCK verteidigt Führung in Unterzahl

Vielleicht hat der SC Kapellen momentan das nötige Quäntchen Glück für sich gepachtet. Wieder zeigte der Landesliga-Primus zwei unterschiedliche Gesichter, spielte wieder nur 45 Minuten wirklich guten Fußball und wieder reichte es zum Sieg.

Der 2:1-Auswärtserfolg (Halbzeit 2:0) in Tönisberg zeigt aber auch: Selbst bei mäßiger Leistung des SCK gelingt es den Gegnern kaum, den Tabellenführer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Bei strahlendem Sonnenschein gelang Kapellen ein furioser Start. Das aggressive Pressing schmeckte den Hausherren überhaupt nicht, der SCK machte die Räume sehr eng und unterband den Tönisberger Spielaufbau schon in der gegnerischen Hälfte.

In der sechsten Minute ließ Toni Fernandez dann die Fußballherzen höher schlagen. Mit einem wunderschönen Fallrückzieher überwand der Mittelstürmer Gäste-Keeper Poli Minas: 1:0. Der frühe Rückstand verunsicherte Tönisberg noch mehr, der kaum zu übersehende Respekt vor dem Tabellenführer schlug in nackte Panik um. Die Hausherren wirkten mit dem schnellen Angriffsfußball der Gäste teilweise überfordert.

Offensiv ging bei Tönisberg überhaupt nichts. Dann der Blackout von Michael Olimski: Nach einem eher harmlosen Ball in den Strafraum brachte der VfL-Manndecker den Ball nicht unter Kontrolle und nahm die Hand zur Hilfe - Elfmeter. Gäste-Coach Horst Riege stand angesichts dieser Dummheit kurz vor einem Herzinfakt.

Frank Klasen zeigte kein Erbarmen und schob locker zum 2:0 ein. Danach ließ der SCK selbst bester Torgelegenheiten aus und zog sich bereits vor der Pause immer mehr in die eigene Hälfte zurück. Auch nach dem Wechsel standen die Gäste viel zu tief, ließen Tönisberg kombinieren. Der mittlerweile peitschende Regen schien den Erftstädtern die Lust am Spiel genommen zu haben, der Anschlusstreffer der Hausherren in der 75. Minute war hochverdient.

Warum allerdings die Kapellener Mauer beim Freistoß von Sascha Bechthold so bereitwillig Platz machte, konnte auch Keeper Dirk Hermes nicht wirklich verstehen. Tönisberg warf jetzt alles nach vorn und war nach einer fragwürdigen Gelb-Roten Karte für Frank Klasen sogar zehn Minuten in Überzahl. Doch die nummerische Überlegenheit blieb ungenutzt, der Schlusspfiff erlöste den Kapellener Anhang. "Wir hätten es uns leichter machen können, nach der Pause waren wir zu passiv", fasste Trainer Horst Steffen zusammen. bött

(NGZ)
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