Fußball SCK reist heute zu Ratingern in der Krise
Fußball · So unterschiedlich kann die Bewertung von 35 Punkten ausfallen. Während der SC Kapellen froh ist, sich mit dieser Ausbeute ein ordentliches Stück von den voraussichtlichen Abstiegsrängen der Fußball-Niederrheinliga entfernt zu haben, herrscht bei Germania Ratingen als heutigem Gegner im Nachholspiel (19.30 Uhr) ob dieser Punktzahl Krisenstimmung. Insbesondere, weil die jüngsten drei Partien 0:2 verloren gingen.
"Ratingen hat eben ein riesiges Potenzial und ist mit ganz anderen Ansprüchen in die Saison gestartet als wir", erklärt Kapellens Trainer Markus Anfang. Weil die Meisterpläne bei der Germania schon lange zu den Akten gelegt wurden, befassen sich die Verantwortlichen des Vereins mit der Aufarbeitung der sportlichen Talfahrt, wobei der Trainer Karl Weiß ausdrücklich von der kritischen Analyse ausgenommen ist. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die Spieler, die weitgehend unter ihren Möglichkeiten bleiben. Geplante Vertragsgespräche wurden vertagt, weil Vorsitzender Jens Stieghorst meint: "Ich habe derzeit keinen Redebedarf. Ich möchte jetzt erst mal ligataugliche Leistungen sehen."
Ein Stück mitverantwortlich für die Ratinger Krise ist der SCK. Denn dass er den einstigen Titelanwärter im November aus dem Niederrheinpokal kickte, wirkt bis heute nach. An das Spiel hat Markus Anfang zwar naturgemäß gute Erinnerungen, doch er beschäftigt sich lieber mit der Gegenwart. Denn dort gibt es genug Probleme zu bewältigen, schließlich hat sich nach dem kräftezehrenden Spiel in Viersen, übrigens das dritte innerhalb von acht Tagen, nichts an der angespannten Personalsituation geändert.
Eigentlich bräuchten einige Spieler dringend eine Pause. "Doch daraus wird wohl nichts. Ich bin froh, wenn mir der Kader vom vergangenen Sonntag zur Verfügung steht", betont Anfang. Ein frischer Mann für die Starformation könnte Stürmer Lars Schuchardt sein, doch ob der nach seiner längeren Verletzungspause schon wieder im Vollbesitz seine Kräfte ist, ist fraglich. Anfang: "Ich will auf keinen Fall riskieren, dass er wieder ausfällt."