Fußball SCK ist auf einem guten Weg

Fußball · Aufgefallen Nach einer Hinserie voller Pleiten, Pech und Pannen sind die Fußballer des SC Kapellen in der Niederrheinliga durchgestartet. Nach dem Sieg gegen Baumberg sieht's in Sachen Klassenverbleib gut aus.

 Wahrscheinlich brach am Wochenende bei Patrick Becker (Mitte) eine alte Verletzung wieder auf, er musste schon früh ausgewechselt werden.

Wahrscheinlich brach am Wochenende bei Patrick Becker (Mitte) eine alte Verletzung wieder auf, er musste schon früh ausgewechselt werden.

Foto: M. Reuter

Kapellen Als die Spieler des Fußball-Niederrheinligisten SC Kapellen am 7. November des vergangenen Jahres nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell gegen Viktoria Goch mit hängenden Köpfen vom Kunstrasen im heimischen Erftstadion schlichen, war der Tiefpunkt einer Hinrunde voller Pleiten, Pech und Pannen erreicht. Damals hätte wohl kaum jemand davon zu Träumen gewagt, dass die Kapellener zum jetzigen Zeitpunkt schon den Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt haben würden. Nach dem Heimsieg gegen Baumberg ist der SCK inklusive dreier Pokalpartien schon seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen.

So etwas wie ein Startsignal zu dieser beeindruckenden Serie war rückblickend wohl das Match im Niederrheinpokal gegen den Ligakonkurrenten Germania Ratingen, der im November noch zu den Titelanwärtern zählte. Hatten die Erftstädter das Meisterschaftsspiel einen Monat zuvor noch überaus unglücklich mit 1:2 auf eigenem Platz verloren, so setzten sie sich im Pokal ebenfalls daheim mit 2:1 durch. Nachdem Kapellen in den Wochen zuvor trotz extrem großer Personalprobleme oft ordentliche Leistungen gezeigt hatte, dafür aber nicht belohnt worden war, bekamen die Spieler vor Augen geführt, dass sich Einsatz und Aufwand doch irgendwann auszahlen. "Das Quäntchen Glück, das wir inzwischen in den entscheidenden Momenten haben, haben wir uns hart erarbeitet", erklärt Trainer Markus Anfang. Sein Anteil an der Überwindung der ersten großen Krisensituation seiner noch jungen Trainerkarriere beschränkt sich nicht allein auf die Trainingsarbeit. Obwohl der 36 Jahre alte Ex-Profi gute Gründe gehabt hätte, zu verzweifeln oder die Nerven zu verlieren, behielt er stets die Ruhe, agierte mit Bedacht und Übersicht und stellte sich auch nach schwächeren Vorstellungen vor seine Spieler.

Das größte Pfund, das die Erftstädter derzeit in die Waagschale werfen können, ist allerdings die gute Personallage. In der Winterpause konnten Verletzungen auskuriert werden, zudem ist inzwischen Deniz Yedek spielberechtigt und die Nachverpflichtung Gabriel Czajor ist auch noch dabei. "Ich habe die Qual der Wahl und kann jeden Spieler bringen, ohne dass wir qualitative Einbußen haben", meint Anfang. Gegen Baumberg musste er kurz vor dem Spiel die Ausfälle Sven Raddatz und Robert Niestroj kompensieren. Nach 30 Minuten musste auch noch Patrick Becker mit großen Schmerzen vom Feld, gestern war noch nicht klar, ob der Mittelfußbruch aus der Hinrunde dafür verantwortlich war. Der SCK fuhr gegen Baumberg trotzdem einen letztlich sicheren 3:1-Erfolg ein und ist auf einem sehr guten Weg Richtung Klassenerhalt. Doch Anfang geht davon aus, dass es in der ausgeglichenen Liga bis zum Schluss eng bleibt und mahnt: "Unsere Erfolgsserie ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir haben noch nichts erreicht."

(NGZ)
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