Fußball SCK im "Kampf der Kulturen"

Fußball · Wenn der SC Kapellen Sonntag in der Fußball-Oberliga auf den SV Hönnepel-Niedermörmter trifft, stehen sich zwei Philosophien gegenüber. Der SCK setzt auf die eigene Jugend, Hönnepel kauft meist von außen ein.

 Hönnepels Kapitän Uwe Sokolowski ist nach seiner Rotsperre Sonntag in Kapellen wieder dabei. Allerdings hat er Leistenprobleme.

Hönnepels Kapitän Uwe Sokolowski ist nach seiner Rotsperre Sonntag in Kapellen wieder dabei. Allerdings hat er Leistenprobleme.

Foto: woi

Kapellen (bes) Mit Statistiken ist das ja immer so eine Sache. Die eine unterstützt den einen, die andere eben den anderen. Ein Paradebeispiel dafür ist das Fußballspiel (15 Uhr) in der Oberliga zwischen den SC Kapellen und dem SV Hönnepel-Niedermörmter. Geht es streng nach der Tabelle, ist der fünftplatzierte SCK gegen den 15. aus Kalkar klarer Favorit. Andererseits hat das Team von Trainer Markus Anfang in den vergangenen drei Heimspielen aber nur einen Punkt geholt und dabei nicht ein einziges Tor erzielt. Und in den vergangenen sechs Heimspielen gegen Hönnepel-Niedermörmter gelangen Kapellen auch nur zwei Siege (siehe Kasten).

Markus Anfang weiß, was er von derlei Zahlenspielen zu halten hat: "Das interessiert mich überhaupt nicht. Jedes Spiel ist ein neues Spiel, jeder Punkt muss hart erkämpft werden", sagt der Coach, der ganz andere Sorgen hat: Weil Sven Raddatz nämlich privat verhindert ist, muss Anfang vorne umstellen. Welche Alternative er aufstellt, ist noch unklar. In der engeren Auswahl sind gleich drei Spieler: Georgios Madatsidis, Lars Schuchardt und Kevin Woike.

Klar ist hingegen, was der SCK-Coach von der bisherigen Saison des Gegners am Sonntag hält: "Die hinken den Ansprüchen hinterher", weiß Anfang, der Hönnepel-Niedermörmter für eine Truppe hält, "mit der wir uns rein theoretisch gar nicht messen können". Zu groß seien die finanziellen Unterschiede. Fast klingt es, als rufe Anfang den Kampf der Kulturen aus: Auf der einen Seite Kapellen, das sich seit Jahren als Ausbildungsverein definiert und eine zweistellige Zahl an Spielern aus der eigenen Jugend im Kader hat. Auf der anderen Seite Hönnepel, das viele Spieler von außen holt und "selbst in der Winterpause noch mal drei oder vier Spieler nachholen kann".

Trotz aller finanziellen Vorteile läuft es bei den ebenfalls Schwarz-Gelben aus Kalkar nicht rund. Nur einen Sieg gab es aus den vergangenen sechs Spielen, in der gesamten Saison erst zwei. Fernab aller Ergebnisse fehlt es bislang aber vor allem an spielerischer Klasse. Ob sich das Sonntag durch die Rückkehr von Kapitän Uwe Sokolowski, der seine Rotsperre abgessen hat, ändert, darf bezweifelt werden. Der 31 Jahre alte Kreativspieler laboriert seit langer Zeit an Leistenproblemen, eine Operation scheint langfristig unumgänglich.

So fährt Hönnepels Trainer Georg Mewes mit einer nicht all zu breiten Brust ins Erftstadion. Er hoffe auf einen Punkt, sagt er. Und das, obwohl er dort in den vergangenen beiden Jahren vier Punkte holte. Aber mit Statistiken ist das halt immer so eine Sache.

(NGZ/ac)
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