Fußball SCK hält die Spannung hoch

Fußball · Obwohl die Fußballer aus Kapellen den Klassenverbleib so gut wie geschafft haben, gibt Trainer Markus Anfang noch keine Entwarnung. Im Nachholspiel geht es heute Abend im Erftstadion gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter.

 Der Ball als sichere Beute: Torhüter Stefan Offermann ist der einzige Spieler im Trikot des SC Kapellen, der in dieser Saison bislang alle Spiele von der ersten bis zur letzten Minute mitgemacht hat.

Der Ball als sichere Beute: Torhüter Stefan Offermann ist der einzige Spieler im Trikot des SC Kapellen, der in dieser Saison bislang alle Spiele von der ersten bis zur letzten Minute mitgemacht hat.

Foto: L. Berns

Kapellen Stefan Offermann ist ein ganz besonderer Fußballer. Natürlich, der Torhüter des SC Kapellen zählt in der Niederrheinliga zu den Besten seines Fachs, keine Frage, doch was ihn so außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass er der einzige Spieler im Kader der Erftkicker ist, der in dieser Saison bislang in allen Partien von der ersten bis zur letzten auf dem Platz stand. Seine Teamkollegen bereiten Trainer Markus Anfang jedoch auch vor dem heute Abend um 19.30 Uhr im heimischen Erftstadion angepfiffenen Nachholspiel gegen den Tabellensiebten SV Hönnepel-Niedermörmter einiges Kopfzerbrechen.

Eine Situation, die der Ex-Profi indes stets mit Geduld, Übersicht und vor allem Geschick gemeistert hat. Fünf Spiele vor Schluss beträgt der Abstand zum 1. FC Bocholt auf dem immer noch unsicheren Tabellenplatz 15 bereits neun Zähler, bis RW Essen II auf Rang 16 sind es sogar schon deren 14. Entwarnung in Sachen Klassenverbleib will Anfang zwar noch nicht geben, doch geht er schwer davon aus, "dass wir noch den ein oder anderen Punkt holen werden".

Und das trotz einer personellen Ausstattung, die jedem Trainer den Angstschweiß auf die Stirn treiben müsste: Zurückgemeldet hat sich nach dem Match am vergangenen Samstag bei RWE II (4:1) nämlich nur Gabriel Czajor. Valentin Rittmann, in Essen wegen einer Blessur am Oberschenkel nicht dabei, ist dagegen beruflich verhindert. Hinter dem Einsatz von Mathias Labusga, der sich am Samstag nach seiner Auswechslung sogar übergeben hatte, steht zumindest ein Fragezeichen. Aber mit Spielern, die nur bedingt einsetzbar sind, kennt sich Anfang inzwischen bestens aus. "Ich bin der Improvisations-Trainer des Jahres", witzelt er: "Es passieren immer wieder die tollsten Dinge, ich bin fast schon so etwas wie ein Doktor geworden." Der neuste Fall: Dauerbrenner Benny Schütz, in Essen kurz vor dem Ende mit Kniebeschwerden ausgewechselt, bräuchte dringend eine Pause. "Er ist ein bisschen überspielt", weiß sein Coach, dem natürlich bewusst ist, dass er Woche für Woche auf einem schmalen Grat wandert. Er muss entscheiden, welche Belastungen er angeschlagenen Kickern gerade noch zumuten kann und wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sie der Mannschaft bei allem Eifer einfach nicht mehr helfen können. In Essen ging er volles Risiko, brachte für die Schlussphase trotz nicht gänzlich ausgeheiltem Muskelfaserriss Simon Kozany. Der Mut wurde belohnt, doch fragt sich Anfang nun, ob er dieses Wagnis auch gegen Hönnepel eingehen kann. "Denn ich muss ja nicht nur für ein Spiel, sondern auch für die nächsten Wochen planen." Gut möglich also, dass er in der Abwehr erneut auf den A-Jugendlichen Thomas Kostakis setzt. "Gegen Essen hat er seine Sache sehr gut gemacht."

(NGZ)
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