Hockey Schwarz-Weiss spürt keinen Druck

Neuss · Der Saisonstart ist alles andere als gelungen. Ganze zwei Punkte holten die Hockey-Herren von Schwarz-Weiss Neuss aus den ersten fünf Bundesliga-Spielen.

Doch vom steigenden Druck, langsam mal den ersten Sieg einfahren zu müssen, will Trainer Omar Schlingemann trotzdem nichts wissen. Vor den ersten Heimspielen für den neuen Trainer an diesem Wochenende wartet man vergebens auf vollmundige Siegankündigungen. Vielmehr betrachtet er die Spiele gegen Uhlenhorst Mülheim (heute, 20 Uhr) und den Deutschen Meister Rot-Weiss Köln (Sonntag, 14 Uhr) als "Bonusrunde".

Zwar habe seine Mannschaft gegen jeden Gegner eine reelle Chance, "wichtiger als gute Resultate ist es aber, dass die Prozesse umgesetzt werden, dass wir ein Spielkonzept haben, an das wir uns halten", sagt Schlingemann, der vor allem an der Kommunikation auf dem Feld arbeiten möchte: "Wir müssen mehr miteinander kommunizieren, um zu wissen, was als nächstes geschieht", fordert der Trainer. Wer sich erst mit den Mitspielern abspreche, wenn er den Ball hat, verschenke Zeit. "Und du hast mit dem Ball am Schläger in der Bundesliga meistens nicht viel Zeit."

Das dürfte vor allem am Sonntag so sein, wenn sich die allenfalls durchwachsen in die Saison gestarteten Kölner im Jahnstadion vorstellen. Nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen werden die Rot-Weissen — aktuell nur auf Rang sechs — auf einen Sieg beim Tabellenvorletzten aus Neuss brennen.

Das weiß auch Omar Schlingemann, der vor dem Deutschen Meister aber nicht in Ehrfurcht erstarren will: "Jedes Spiel fängt bei 0:0 an. Und je länger wir die Null halten, so größer ist unsere Chance." Das zeigte sein Team erst vor Wochenfrist, als es beim Club an Alster bis zur 57. Minute 0:0 stand. Und als die feldüberlegenen Hamburger dann doch zur Führung trafen, war Sebastian Draguhn mit dem Ausgleich zur Stelle und sicherte seinem Team so den zweiten Punkt der Saison.

So stellt sich sein Trainer das auch für die beiden jetzigen Heimspiele vor. Fraglich sei allerdings, ob die Kraft für das laufintensive Spiel der Neusser reicht. "Wir haben diese Woche jeden Tag hart trainiert. Mit den beiden Spielen stehen wir dann sieben Tage am Stück auf dem Feld. Vielleicht ist der ein oder andere am Sonntag müde", befürchtet Schlingemann, der die Intensität aber nicht drosseln will. Schließlich steht nächste Woche das wichtige Spiel beim Tabellennachbarn Nürnberg an. Und spätestens dann guckt auch Schlingemann mal aufs Ergebnis.

(f95)
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