Lokalsport Schwarz-Weiß macht viel zu viele Fehler

Neuss · Wie schon im Auftaktspiel der Hallenhockey-Bundesliga in Düsseldorf unterlag der HTC SW Neuss auch dem Crefelder HTC vor heimischem Publikum mit 3:9. Immerhin ließ das Schlusslicht in der Defensive einige gute Ansätze erkennen.

 Hoffnungsvoller Beginn: Bereits in der dritten Spielminute überwand Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn Krefelds aus Neuss stammenden Torhüter Christian Schulte.

Hoffnungsvoller Beginn: Bereits in der dritten Spielminute überwand Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn Krefelds aus Neuss stammenden Torhüter Christian Schulte.

Foto: Andreas Woitschützke

Nur für den Fall, dass es in Vergessenheit geraten sein sollte - der HTC SW Neuss hat in diesem Jahr auch schon Hockeyspiele gewonnen: Am 10. Mai schafften die Schwarz-Weißen auf dem Feld mit einem 8:2-Heimsieg über den Tontaubenklub (TTK) Sachsenwald den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Seither traten die Neusser 15 Mal zu Pflichtspielen an. Auf dem Feld gab es dabei in 13 Partien elf Pleiten und zwei Unentschieden - wobei sich das 3:3 bei BW Berlin nachträglich in eine 0:3-Niederlage verwandelte. Und auch in der Halle verlor der Erstligist seine ersten beiden Matches gegen den Düsseldorfer HC und den Crefelder HTC jeweils mit 3:9.

Eine breite Brust macht das nicht. Darum verwunderte es kaum, dass im Match gegen turmhochfavorisierte Krefelder auch der von Sebastian Draguhn schon in der dritten Minute erzielte Führungstreffer keinen spürbaren Effekt hatte. Rund zwei Minuten darauf war alles wieder beim Alten: Patrick Schmidt (4.) uns Alan Butt (6.) brachten den Lokalrivalen mit 2:1 in Front. Wiederum Draguhn bot sich die Möglichkeit zum Ausgleich (8.). Er verfehlte jedoch den vom aus Neuss stammenden Christian Schulte (40) gehüteten Kasten, im Gegenzug erhöhte Max van Laak auf 3:1 (8.). Dem Tor von Alan Butt zum 4:1 (12.) ging ein böser Fehler von Arnoud Weehuizen voraus, vor dem 5:1 (23.) bei der zweiten Krefelder Strafecke erneut durch Alan Butt patzte der trotz Verletzung (kleiner Zehn gebrochen) aufgelaufene Spielertrainer Matthias Gräber. Diese auch für Sebastian Draguhn vollkommen unerklärlichen Fehlleistungen, "ich weiß nicht, wo das herkommt, so was ist uns vorher nie passiert", brachten die Gastgeber um den Lohn für ihre phasenweise wirklich disziplinierte Abwehrarbeit. Weil es in jedem Mannschaftsteil sichtlich an Qualität fehlt, "sind wir natürlich auch leicht auszurechnen", weiß Draguhn, der sich in der Halle gemeinsam mit Gräber ums Training kümmert. Trotzdem hätte die Partie mit etwas Glück auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Noch vor dem Seitenwechsel gelang Christoph Martial das 2:5 (30.), Vorbereiter Sebastian Draguhn war zuvor an Christian Schulte gescheitert (24.) und setzte die Kugel nur wenig später an den Pfosten (26.).

Der Plan für die zweite Hälfte war damit klar: "Wir wollten die ersten Minuten nach der Pause überstehen, um dann den Gegner mit dem 3:5 vielleicht doch noch mal ans Nachdenken zu bringen", verriet Sebastian Draguhn. Der Plan ging sogar teilweise auf. Auch weil Martin Wagner im Neusser Gehäuse bei Krefelds dritter Ecke stark gegen Alan Butt parierte (34.), blieben die Hausherren zehn Minuten ohne weiteren Gegentreffer. Fatalerweise brach die Konzentration nach dem von Florian Pelzner per Ecke erzielten 6:2 (40.) zusammen. Wiederum Florian Pelzner (42.) und Patrick Schmidt (48.) machten mit ihren Toren zum 8:2 alles klar für den Play-off-Kandidaten. In der Schlussphase trafen noch Pelzner für den CHTC (58.) und Gräber für Neuss (59.).

Draguhn & Co. setzen nun alle Hoffnung im Abstiegskampf auf den Auftritt am kommenden Sonntag bei Schwarz-Weiß Köln. Dann ist Philipp Weide wieder mit dabei. Der mahnt jedoch: "Ich bin jetzt nicht der große Heilsbringer."

(NGZ)
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