Lokalsport Schwarz-Weiß ist heiß auf den Spitzenreiter

Neuss · Im Topspiel der 2. Hockey-Bundesliga tritt Neuss beim Hamburger Polo Club an. Sonntag nach Rissen.

Entscheidet sich am Samstag, wenn am Hemmingstedter Weg in Klein Flottbek zur Mittagszeit (13 Uhr) das Topspiel zwischen Gastgeber Hamburger Polo Club und dem HTC SW Neuss angepfiffen wird, der Aufstiegskampf in der 2. Hockey-Bundesliga Nord? Gut möglich, aber nur dann, wenn der Spitzenreiter aus der Hansestadt das Duell mit dem Tabellendritten für sich entscheidet. Zwar sind auf Platz zwei auch die mit Neuss punktgleichen Blau-Weißen aus Köln noch im Rennen (die beiden Verfolger liegen vier Zähler zurück), doch angesichts des wenig anspruchsvollen Restprogramms der Hamburger, die auf der Zielgeraden weder von Kahlenberg (Platz fünf) noch vom Schlusslicht Klipper THC zu gefährden sein sollten, wäre das von Olympiasieger Matthias Witthaus trainierte Team mit einem Sieg gegen Neuss durch.

Nun sind die Gäste vom Rhein an einer Rückkehr ins Oberhaus nicht wirklich interessiert, aber für einen Coup lassen sich die Jungs von Trainer Matthias Gräber notfalls auch mitten in der Nacht wecken. "Wir fahren dahin, um zu gewinnen", bestätigt der ehemalige Torjäger.

Für Philipp Weide (35) und Steven Dühr (33) ist das Wochenende, zu dem am Sonntag (15 Uhr) auch die Partie beim THK Rissen zählt, noch aus einem anderen Grund interessant. Da die beiden Routiniers die Mannschaft nach dieser Saison verlassen werden, um ihre aktive Karriere beim HC Essen allmählich ausklingen zu lassen, ist es für sie der letzte (Bundesliga-)Trip an die Elbe. Obwohl im nach 15 Jahren ebenso von Bord gehenden Christoph Martial sowie Tomasz Górny (Schulter-OP) zwei Mitglieder der ersten Elf fehlen, sieht Gräber seine Truppe keineswegs chancenlos. "Von bislang drei Spielen gegen Polo haben wir eins gewonnen und zwei Unentschieden gespielt." Das Hinspiel endete 2:2. Dass Schwarz-Weiß dabei den 2:0-Halbzeitvorsprung erst in der letzten Spielminute hergab, bestätigte den Coach in seiner Meinung: "Wenn wir ordentlich verteidigen, wird es für alle schwer. Auch Polo kam mit unserer Raumdeckung nicht so klar."

Allerdings verfügt sein prominenter Kollege über gefährliche Waffen: Während die Nationalspieler Mathias Müller (RW Köln) und Florian Fuchs, der mit dem HC Bloemendaal (NL) gerade die Euro Hockey League gewonnen hat, erst im Sommer kommen, wechselten Jonathan Fröschle und Julian Hofmann-Jeckel (beide Club an der Alster) bereits in der Winterpause an den Hemmingstedter Weg. In Fröschle und dem Tschechen Tomás Procházka (14 Tore in dieser Spielzeit) beschäftigt der Spitzenreiter damit zwei der besten Eckenschützen in Deutschland. Immer noch ein Ass ist Olympiasieger Carlos Nevado (35), der Österreicher Leon Thörnblom sei in der Lage, jeden Gegner schwindelig zu spielen, sagt Gräber. Eine echte Bewährungsprobe also für Paul Nacken, der in Abwesenheit von Christoph Martial Aufgaben in der Innenverteidigung zu übernehmen hat. Gräber vertraut dem 21-Jährigen indes. "Er kann das, ist technisch gut." Und er bekommt Hilfe, die erstligaerprobten Ivo Otto und Carsten Merge sollen in brenzligen Situationen eingreifen.

Und vorne könnte es Sebastian Draguhn richten, mit 16 Toren bester Schütze des HTC Schwarz-Weiß.

(NGZ)
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