Große Töne spuckt der in der Halle als Trainer fungierende Teammanager Stephan Busse indes nicht: "Auch wenn wir jetzt die vermeintlich beste Truppe geschlagen haben, werden wir nicht abheben. Wir müssen am Wochenende genauso dominant sein wie gegen Köln. Wir haben ein gutes Konzept und können uns eigentlich nur selber im Weg stehen."

Das Saisondebüt hat den spielenden Coaches Sebastian Draguhn — zuständig für die taktische Ausrichtung des Teams — und Mathias Gräber, der sich um die Gestaltung des Trainings kümmert, gezeigt, dass die Beschränkung auf acht Feldspieler (davon sind immer vier aktiv im Einsatz) am sinnvollsten ist.

Gegen Köln hatten Ivo Otto und Alex Schmitz in der Defensive sowie Draguhn und Gräber in der Offensive begonnen, als gleichrangige Wechselspieler standen Christoph Martial, Steven Dühr, Lucas Teepe, Philipp Weide und Thomas Hinsken zur Verfügung. Da Felix Degen in den Kader zurückkehrt, sitzen damit am Wochenende jeweils zwei Akteure nur auf der Tribüne. In Bonn (gewann zum Auftakt mit 9:5 beim Düsseldorfer SC) erwartet Busse ("Als wir das letzte Mal gegen Bonn gespielt haben, war ich noch dabei.") einen heißen Tanz: "Die Hockeyhalle des BTHV ist so eng, da stehen die Zuschauer fast auf der Bande."

Kühler Kopf ist also gefragt. "Wir dürfen uns von der Hektik nicht anstecken lassen", fordert Busse und beruhigt: "Bringen wir das, was wir können, auf die Platte, gewinnen wir auch. Wir sind das bessere Team." Das gilt vor allem für das Duell mit BW Köln am Sonntag. Am Dienstag standen sich beide Mannschaften in einem Testspiel gegenüber — Neuss gewann mit 20:5, "aber so genau habe ich am Ende auch nicht mehr mitgezählt", sagt Busse. Da die Kölner gleich auf beide Torleute verzichten mussten, halfen die Neusser mit ihrem Ersatzkeeper Benjamin Böhle aus. Busse: "Wie die das am Sonntag lösen, weiß ich nicht. Wenn die nicht noch ein Ass im Ärmel haben, könnte das eine ziemlich klare Angelegenheit werden."

Die auch im recht familiären Hockeysport keineswegs alltägliche Maßnahme, eine knappe Woche vor dem Punktspiel ein Vorbereitungsmatch gegen den gleichen Kontrahenten auszutragen, ist der kurzen Pause zwischen Feld- und Hallensaison geschuldet. "Wir nutzen halt jede Gelegenheit, um uns einzuspielen", sagt Busse. Auch in der kommenden Woche steht gegen den Erstliga-Aufsteiger Kahlenberger HTC ein Testspiel auf dem Programm. In der restlichen Zeit beschäftigen sich die HTC-Jungs mit dem von Cheftrainer Omar Schlingemann ausgearbeiteten individuellen Fitnessprogramm fürs Feld.