Hockey Schwarz-Weiß bringt sich selber um Erfolgserlebnis beim DHC

Düsseldorf · Wie am Tag zuvor verspielen die Neusser beim Tabellenführer eine 2:0-Führung.

 HTC-Goalgetter Sebastian Draguhn (l.) im Duell mit dem bei Schwarz-Weiß groß gewordenen Düsseldorfer Julius Hayner.

HTC-Goalgetter Sebastian Draguhn (l.) im Duell mit dem bei Schwarz-Weiß groß gewordenen Düsseldorfer Julius Hayner.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Nach einem Wochenende mit null Punkten aus zwei Auswärtsspielen sprach Teammanager Stephan Busse eine unangenehme Wahrheit aus: „Verlieren wir am Samstag gegen Rissen, sind wir Tabellenvorletzter.“ Und in diese prekäre Lage  hat sich der HTC SW Neuss selber hineinmanövriert. Auch beim 2:3 (Halbzeit 1:0) im Derby bei Spitzenreiter Düsseldorfer HC scheiterten die Schwarz-Weißen nämlich vor allem an ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Undiszipliniertheiten.

So in der Schlussminute: Nach ewig langen Diskussionen und zwei vergeblichen Anläufen traten die Gäste zu ihrer dritten Strafecke gegen nur noch zwei Verteidiger und einen Torhüter an. Doch anstatt das verbliebene Häuflein mit acht Angreifern in aller Ruhe ins Leere laufen zu lassen, hämmerte Abbas Haider die Kugel  überhastet auf die Schoner von Keeper Lennard Leist. Dahin war sie die große Chance, sich für den betriebenen Aufwand wenigstens mit einem Punkt zu belohnen. Und der wäre ganz sicher verdient gewesen. Die Gastgeber, die am Tag zuvor mit dem 2:3 gegen BW Köln trotz schneller 2:0-Führung ihre erste Saisonniederlage kassiert hatten, traten zwar auch ohne die im Sturm tätigen Stammkräfte Christian von Ehren und Eric Knobling von Beginn an aufs Gaspedal, scheiterten aber mit Dominic Giskes (5.) und Matt Orr (26.) zweimal am großartig reagierenden Konstantin Hayner im Tor des HTC. Und vorne saß direkt die erste Strafecke: Nach einer von Sebastian Draguhn initiierten Variante hielt Cedric Heimbach seinen Schläger entscheidend in den von Abbas Haider abgegebenen Schuss (18.). Kurz nach dem Seitenwechsel kam es sogar noch besser für die diszipliniert verteidigenden Gäste: Weil der Düsseldorfer  Masi Pfandt im Angriff in aussichtsreicher Position patzte, setzten die Neusser energisch zum Konter an, den der ehemalige DHCler Samir Khelil entschlossen zum 2:0 (32.) nutzte.

Doch wie schon am Samstag beim DSD verspielte der HTC den schönen 2:0-Vorsprung. Innerhalb von gerade mal vier Minuten glich der Primus durch Treffer von Alexanderer Niopek (34.) und Masi Pfandt (38.) aus. Allerdings stand für die Neusser fest, dass dem 2:2 im Anschluss an eine von Konstantin Hayner parierte Strafecke eine Regelwidrigkeit vorangegangen sei. Obwohl sich die Gäste nun immer häufiger in nutzlose Dispute mit den Unparteiischen verstrickten, hatte dieses Ergebnis bis 2:04 Minuten vor Schluss Bestand. Dann verwandelte Moritz Butt die dritte Strafecke der weiter drückend überlegenen Düsseldorfer zum 3:2.

Verloren war die Partie damit für Schwarz-Weiß freilich noch nicht. Oliver Stümpel hätte noch vor der letzten Ecke treffen können. Doch die beiden dicken Chancen führten fatalerweise nicht zum Ausgleich, womit sich die Neusser vor der anstehenden Runde mit dem Heimspiel am Samstag gegen Rissen (17 Uhr) selber gehörig unter Druck gesetzt haben. Bis dahin, hofft der sichtlich angepackte Trainer Matthias Gräber, dass seine Schützlinge den Schock vom „Null-Punkte-Wochenende“ verdaut haben. Busse gibt sich allerdings optimistisch: „Dieses Spiel werden wir ganz bestimmt gewinnen.“ Besser wär’s, Schwarz-Weiß!   

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