Viele helfende Hände gefragt Schulhof als Spielerlebnis

Viele helfende Hände gefragt · Eine Motorsäge kreischt, eine Eibe auf dem Schulhof muss für eine Sitzgruppe fallen. Domenik (8) und Lars (6) helfen Eltern mit Spaten, die Wurzeln abzuschlagen. Im Frühjahr wird der Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Liedberg samstags wohl häufiger voller Leben sein.

Elternpflegschaft, Förderverein, Lehrer und Kreisjugendamt haben sich in Abstimmung mit der Stadt viel vorgenommen für die in mehrere Höfe gegliederte Fläche. Mit Klettergerüst, mobilen Fußballtoren und anderen Geräten soll eine spannende Spiellandschaft entstehen. Im Sandbauernhof konnten sich die Eltern über die Pläne informieren und bereits in Projektlisten für die anstehenden Arbeiten eintragen, viele helfende Hände sind gefragt.

Auch Bürgermeister Heinz Josef Dick sowie die Ratsherren Reinhard Brieske und Dietmar Ibach machten sich ein Bild von der Konzeption für den Schulhof, auf dem seit 2004 auch die Kleinen vom Kinderhort "Rapunzel" spielen. "Ein Ziel ist es, den Kindern mehr Anregungen zum Bewegen zu geben, beispielsweise fehlen Möglichkeiten zum Klettern", erläutert Christel Bretag, Vorsitzende der Elternpflegschaft.

"Wir haben die Schüler befragt und vor allem beobachtet, wo und was die Kinder spielen", sagtt Michael Benkel von der Elternpflegschaft. Beispielsweiseerde der untere Schulhof gern für Hula Hup, Ballspiele und Nachlaufen genutzt, während auf dem oberen Hof die vierte Klasse Fußball spiele. "Als Tore dienen Mülltonnen", so Bretag.

Anhand dieser Erkenntnisse konzipierten zwei Arbeitsgruppen zusammen mit Reinhard Giese vom Kreisjugendamt die Höfe neu. Der Bezirksjugendpfleger berät kreisweit bei der Schulhofgestaltung. Auch der Denkmalschutz und der Heimatverein, der dort den Weihnachtsmarkt ausrichtet, wurden beteiligt.

Überlegungen für den kindgerechten Schulhof gibt es seit 20 Jahren, doch aufgrund der ganz unterschiedlichen Nutzung blieb es bei Plänen. Nun soll die Neugestaltung mit vereinten Kräften und viel Eigenarbeit gelingen. Für den unteren Schulhof ist neben Basketballkorb und Kästchen für Hinkelspiele ein "Grünes Klassenzimmer" mit Bänken geplant.

Entlang einer Hauswand sollen Balancier-Geräte die Motorik fördern. Der Grünstreifen kann weiterhin von jungen Gärtnern genutzt werden. Die Kicker auf dem oberen Hof schießen künftig auf "richtige", mobile Tore - zu Demonstrationszwecken hatte Giese solche bereits mitgebracht.

Ein besonderer Anziehungspunkt soll ein Klettergerüst im Bereich des oberen Hofes werden, "Aber dafür steht die Finanzierung noch nicht. Wir sind noch auf der Suche nach Sponsoren", sagt Michel Benkel. Einen Teil des Geldes bringen Förderverein und Kinder mit Aktionen wie Sponsorenläufen und Kindertrödelmarkt zusammen, die Stadt will einen Förderantrag bei der Sparkassen-Stiftung stellen. "Das Engagement aller zeigt, dass die Welt hier noch in Ordnung ist", so Dick. (cs)

(NGZ)
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