Jüchen Schulen werden kooperieren

Jüchen · Der neue Leiter des Gymnasiums Jüchen, Andreas Kries (47), spricht über das Schulprofil, die Zusammenarbeit mit der neuen Sekundarschule und über die Kritik am Essen in der Mensa.

 Ist der neue Leiter des Jüchener Gymnasiums: Andreas Kries. Der 47-jährige Heinsberger sieht "seine" Schule im NRW-Vergleich "weit oben".

Ist der neue Leiter des Jüchener Gymnasiums: Andreas Kries. Der 47-jährige Heinsberger sieht "seine" Schule im NRW-Vergleich "weit oben".

Foto: M. Reuter

Im Sommer hat Andreas Kries die Nachfolge von Gerd Acker als Schulleiter des Gymnasiums Jüchen angetreten. Die NGZ sprach mit ihm über das Profil der Schule und künftige Aufgaben.

Herr Kries, seit zwei Monaten sind Sie Leiter des Gymnasiums Jüchen. Was sind die Gründe für einen Heinsberger, sich hier zu bewerben?

Andreas Kries Ich habe mir die Schule ganz bewusst ausgesucht, das war meine einzige Bewerbung. Das Gymnasium Jüchen hat einen guten Ruf. Es ist eine junge Schule, die aber die Tradition klassischer Bildungsideale aufrecht hält — nicht verkrustet und altbacken, sondern lebendig mit einem jungen Kollegium. Zudem liegt die Schule in einem ländlichen, bildungsinteressiserten Umfeld. Das führt etwa bei den Lernstandserhebungen oder beim Zentralabitur zu guten Ergebnissen. Im NRW-Vergleich liegt das Gymnasium Jüchen weit oben.

Was hat die Schule für ein Profil?

Kries Wir sind das einzige Gymnasium in Jüchen und haben deshalb keinen fachlichen Schwerpunkt. Wir sind wie ein bunter Blumenstrauß, fördern Schüler mit ganz unterschiedlichen Begabungen. Im musischen Bereich etwa haben wir mehrere Bands und einen Chor, die sich bei Konzerten einen Namen gemacht haben. Unsere Schüler beteiligen sich intensiv an Mathematik- und Fremdsprachen-Wettbewerben. Wir pflegen einen Austausch mit Leers und Roubaix in Frankreich. In Leers können unsere Schüler sogar ein Auslandspraktikum absolvieren. Denkbar ist, dass aus diesem Engagement mehr wird — etwa ein Europaschulzertifikat.

Am Schuleingang hängt das Berufswahlsiegel des Kreises. Wie wichtig ist die Berufswahlvorbereitung für Sie?

Kries Sehr, für den 8. Dezember ist die nächste Berufswahlmesse geplant, bei der Vertreter von Firmen Berufe vorstellen. Nach Einführung von G 8 mit acht Jahren bis zum Abi nimmt der Schulalltag die Schüler mehr als früher in Anspruch. Da bleibt oft wenig Zeit, sich über Berufe zu informieren. Mit Berufswahlmessen, Praktika und anderem wollen wir bei der Entscheidung für oder gegen einen Beruf helfen. Unter Umständen ersparen wir Schülern damit, dass sie ein Jahr verlieren, weil sie ein Studium oder eine Ausbildung abbrechen.

Welche Akzente wollen Sie als neuer Schulleiter setzen?

Kries Bevor ich das sage, möchte ich die Schule und alle Beteiligten noch besser kennenlernen.

Neben dem Gymnasium wird es in einigen Jahren in Jüchen nur die Sekundarschule geben. Was bedeutet das für Ihre Schule?

Kries Wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit der Sekundarschule, mit der wir einen Kooperationsvertrag für die Oberstufe geschlossen haben. Die Sekundarschule muss wissen, welche Anforderungen für die Oberstufe nötig sind — und wir müssen wissen, wer nach der zehnten Stufe zu uns kommt.

Kritik gibt's am Essen in der Mensa. Was wollen Sie ändern?

Kries Meine Erfahrung ist, dass mancher, der Kritik übt, dort selten gegessen hat. Täglich geben wir etwa 60 Essen aus, einige mehr wären möglich. Einen entsprechenden Schulkonferenzbeschluss vorausgesetzt, werden wir zusammen mit der Landeselternschaft und der Hochschule Niederrhein eine Befragung zum Mensaessen starten.

Carsten Sommerfeld führte das Gespräch.

(NGZ/ac)
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