Jüchen Schulen müssen Ganztag planen

Jüchen · Gymnasium und Realschule sollen pädagogische Konzepte für den "Gebundenen Ganztag" erarbeiten – dies will die Gemeinde als Schulträger. Zum Schuljahr 2011/12 ist noch nicht mit einer Umstellung zu rechnen.

 Wie wird künftig an Realschule und Gymnasium Jüchen gelernt? Für den "Gebundenen Ganztag" müssen beide Schulleiter Konzepte vorlegen.

Wie wird künftig an Realschule und Gymnasium Jüchen gelernt? Für den "Gebundenen Ganztag" müssen beide Schulleiter Konzepte vorlegen.

Foto: A. Baum

Gymnasium und Realschule sollen pädagogische Konzepte für den "Gebundenen Ganztag" erarbeiten — dies will die Gemeinde als Schulträger. Zum Schuljahr 2011/12 ist noch nicht mit einer Umstellung zu rechnen.

Die Elternvertreter von Gymnasium und Realschule hatten darum gebeten, Bürgermeister Harald Zillikens folgte dem Wunsch und lud zum Gespräch ins Rathaus ein (die NGZ berichtete). Die Fragen: "Wann wird an Gymnasium und Realschule in Jüchen der ,Gebundene Ganztag' eingeführt?" und: "Wie kann die Organisation rund um die neue Mensa am Schulzentrum verbessert werden?" Ein Ergebnis: Die beiden Schulleiter wurden an den Ratsbeschluss erinnert, wonach sie ein pädagogisches Konzept für den Ganztag erarbeiten sollen. Herbert Altenberg (71), Fraktionschef der FDP: "Ich gehe nicht davon aus, dass der Ganztag im nächsten Schuljahr kommt."

Der "Gebundene Ganztag" — also verbindlicher Unterricht an mindestens drei Nachmittagen für alle Schüler — liefert unverändert Diskussionsstoff. Die Gemeinde als Schulträger kann über diese Änderung nicht entscheiden. Das Votum liegt stattdessen bei den Mitgliedern der beiden Schulkonferenzen — bei Lehrern, Eltern- und Schülervertretern an Realschule und Gymnasium. Die beiden Direktoren wurden vom Rat beauftragt, pädagogische Konzepte für den Ganztagsbetrieb zu erarbeiten.

Warum diese Konzepte unverzichtbar sind, erläutert Presse-Sprecher Norbert Wolf: "Ohne ein Konzept kann die Verwaltung nicht prüfen, welche Investitionen erforderlich sind, um die Voraussetzungen für einen möglichen Ganztagsbetrieb zu schaffen."

Karl-Heinz Ehms, Vize-Fraktionschef der CDU, wollte sich gestern nicht äußern: "Wir werden über das Thema bei den Etatberatungen diskutieren." Entscheidend für ihn: der Elternwille. Den Willen der Eltern auf der einen Seite, die Zukunftsaussichten der Jüchener Schulen auf der anderen Seite — in diesem Spanungsfeld sieht FDP-Fraktionschef Herbert Altenberg die Diskussion um den Ganztag. Er sieht Informationsbedarf: "Für viele Schüler gibt es bereits jetzt Schulstunden am Nachmittag. ,Gebundener Ganztag' würde bedeuten, dass an drei Nachmittagen unterrichtet wird — und dies eingebettet in ein pädagogisches Konzept."

SPD-Fraktionsvorsitzender Holger Tesmann würde sich für Jüchen einen dritten Weg wünschen: "Eine Schule sollte sowohl den Ganztag einführen als auch in einem zweiten Zug normalen Unterricht bieten können." Dies würde die Eltern nicht für eine "Entweder-oder"-Wahl stellen.

Gerolf Hommel (51), Chef der FWG, will einen anderen Weg: "Die Gemeinde sollte erst aufzeigen, welche Möglichkeiten — etwa für Räume — sie bietet. Danach sollten die Schulen ein pädagogisches Konzept erarbeiten."

(NGZ)
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