Korschenbroich Schüler zeigen Kunst im Ort

Korschenbroich · 45 Gymnasiasten und 14 Hauptschüler stellen ihre Werke beim siebten Korschenbroicher Kunstfrühling neben denen professioneller Künstler aus. Die Schüler beweisen Kreativität. Zurzeit arbeiten sie am Feinschliff.

 Im Vordergrund arbeitet Kathrin Useng an ihrem "Prinzessinnen-Stuhl", während im Hintergrund Jasmin Hamacher ihren "Briefkasten" bemalt. Sarina Fehser hilft ihr dabei.

Im Vordergrund arbeitet Kathrin Useng an ihrem "Prinzessinnen-Stuhl", während im Hintergrund Jasmin Hamacher ihren "Briefkasten" bemalt. Sarina Fehser hilft ihr dabei.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Der Countdown zum siebten Korschenbroicher Kunstfrühling läuft: Wenn sich ab dem 28. April die Innenstadt für zwei Wochen in eine begehbare Galerie verwandelt, werden Zehntklässler der ortsansässigen Schulen ihre Werke neben denen professioneller Künstler ausstellen.

Auf Einladung des Freundeskreises für Kunst und Kultur nahmen 14 Hauptschüler und 45 Gymnasiasten die Herausforderung an, in Kürze einen Skulpturenpark zu bestücken. Thematisch sind keine Grenzen vorgegeben. Entsprechend ideenreich sind die Ergebnisse der Schüler, die von den Kunstlehrern Klaus Michael Cisik und Achim Zielinski begleitet werden.

Nach dem Prinzip der Arte Povera, einer Kunst aus "armen" — sprich: alltäglichen — Materialien, beschränken sich die Hauptschüler auf die Verarbeitung gebrauchter und lieblos weggeworfener Dinge aus dem unmittelbaren Umfeld des Schulgeländes. Die Gymnasiasten planen eine Überdimensionierung banaler Gegenstände.

Zeichnungen und Formmodelle aus Ton veranschaulichen plastisch die bisherigen Vorstellungen. Die endgültigen Objekte sollen mit Holz, Pappe, Kaninchendraht, Zeitung und wetterfester Fassadenfarbe für den Außenbereich gearbeitet werden. "Jeder hat sich überlegt, wo sein Objekt im Ort stehen könnte", verrät Kunstlehrer Achim Zielinski mit Hinweis auf Mappen mit den Entwurfszeichnungen.

Die Schülerinnen Melanie, Sarah, Lisa und Larena sähen ihren überdimensionierten "Muffin" am liebsten in der Nähe einer Bäckerei. Auch wenn es verkehrstechnisch nicht möglich ist, hätten andere den Entwurf für ein riesiges Tortenstück am liebsten auf dem Kreisverkehr nahe des Seniorenheims realisiert. Doch das sind noch Gedankenspiele. Für den Kunstfrühling wird zunächst eine Auswahl von zehn Arbeiten in einer Höhe bis zu einem Meter ausgeführt.

Die gleichaltrigen Kollegen in Kleinenbroich beurteilten die Qualität der von ihnen gesammelten Fundstücke nach verborgenen Werten für eine ästhetische Umwandlung zu neuem Leben. Die pfiffig umgesetzten Ideen sind teilweise von einem bestechenden Gebrauchswert. Miguel Samartin Mendez verarbeitete für seine Kehrmaschine neben Regalboden, PC- und Cityrollerteilen auch den Besen des Hausmeisters. Florian Domke setzt beim Tandemroller mit Transportbasis ebenso auf Funktionalität für umweltfreundliche Blitzeinkäufe. Verträumter mutet dagegen Cathrin Dusends "Prinzessinnenstuhl" an. Doch Vorsicht: Die Schülerin provoziert unter dem Motto "Alt trifft Kitsch" mit angeblichen Mädchenträumen.

(NGZ/rl)
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