Jüchen Schüler warten vor der Mensa

Jüchen · Angelika Westmark, Schulpflegschaftsvorsitzende am Gymnasium, kritisiert die langen Warteschlangen im Regen vor der neuen Schulmensa – die Gemeinde soll handeln. Bürgermeister Harald Zillikens will aber abwarten.

 Gedränge vor der Tür der neuen Schulmensa, um bei Regen nicht nass zu werden: Kinder und Jugendliche in der Mittagspause.

Gedränge vor der Tür der neuen Schulmensa, um bei Regen nicht nass zu werden: Kinder und Jugendliche in der Mittagspause.

Foto: L. Berns

Angelika Westmark, Schulpflegschaftsvorsitzende am Gymnasium, kritisiert die langen Warteschlangen im Regen vor der neuen Schulmensa — die Gemeinde soll handeln. Bürgermeister Harald Zillikens will aber abwarten.

"Die neue Mensa ist zu klein, aber die Gemeinde will warten, bis sich das Problem erledigt", sagt Angelika Westmark (48), Schulpflegschaftsvorsitzende am Gymnasium Jüchen. In den vergangenen Wochen hätten Schüler im Regen auf einen Platz in dem 120 Menschen fassenden Gebäude gewartet.

Die Kritik hat die Schulpflegschaftsvorsitzende — mit ihrem Kollegen von der Realschule — in einem Brief an Bürgermeister Harald Zillikens geschrieben. Auf Antwort warte sie immer noch. Doch der Verwaltungschef sagte im Bauausschuss: "Wir warten erstmal ab. Und die Gemeinde wird weder Regencapes nach Schirme verteilen."

Am Schulzentrum, zwischen Gymnasium und Realschule, wurde im August 2010 die Schulmensa nach elf Monaten Bauzeit fertig gestellt. Investitionsvolumen: 680.000 Euro, davon 200.000 Euro vom Land NRW. Die Werkgemeinschaft "Quasten und Berger", die Mensen auch am Gymnasium Korschenbroich und an der Realschule Kleinenbroich konzipiert hat, hatte das rund 150 Quadratmeter große Gebäude realisiert: In dem teilbaren Saal mit Küche gibt es Platz für 120 Besucher; auch eine Terrasse kann genutzt werden.

Angelika Westmark hatte drei Wünsche an den Bürgermeister formuliert: "Ein Vordach, zwei elektronische Lesegeräte für die Essensbestellung in der Mensa und ein größeres Gebäude." Zu dem Brief sagte Zillikens: "Nach Rücksprache mit den beiden Schulleitern will die Gemeinde erstmal die weitere Nachfrage abwarten." Dem Vorschlag, ein Vordach zu errichten, werde man nicht nachkommen: "Die Schüler können auch Regenschirme benutzen", sagte Zillikens. Da seien die Eltern und nicht die Gemeinde gefordert.

Gerd Acker, Leiter des Gymnasiums, bestätigt gegenüber der NGZ die Warteschlangen der Schüler. Er stellt aber fest, dass die Nachfrage in dieser Woche auf hundert Essen gesunken ist und der Platz dafür ausreicht: "Die Schüler haben eine Stunde Mittagspause." Bei der Größe der Mensa hätte man sich an Erfahrungen aus vergleichbar großen Schulen orientiert. Angelika Westmark sagt mit Blick auf die ausstehende Entscheidung zum Ganztag: "Wenn der Ganztag kommt, dann ist die Mensa definitiv zu klein."

An der Realschule bleibt Direktor Georg Broens gelassen: "Unsere Schüler haben — vor den Gymnasiasten — eine halbe Stunde Zeit zum Essen." Bisher habe es keinen Platzmangel gegeben: Das Essen sei in der vergangenen Woche "deutlich weniger" nachgefragt gewesen.

(NGZ)
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