Korschenbroich Schlicher CDU-Treff erstmals ohne die Dorfgemeinschaft

Jüchen · Dafür, dass beim jährlichen Treff des CDU-Ortsverbands Schlich stets munter diskutiert wird, sorgte bislang stets auch die Dorfgemeinschaft Schlich. Die hat sich allerdings inzwischen aufgelöst, wie jetzt der CDU-Vorsitzende Wolfgang Kauerz berichtete. Der Grund: Es war nicht gelungen, einen neuen Vorsitzenden zu finden. Gerta Schmitz, seit mehr als drei Jahrzehnten Gastgeberin des CDU-Treffs, bedauerte dies lebhaft: "Die Schlicher halten nicht mehr zusammen." Beim jetzigen Treffen der CDU mit interessierten Bürgern warfen die anstehenden Wahlen bereits ihre Schatten voraus. Nicht ohne Grund war auch Jörg Siegers, der Chef des CDU-Ortsverbands Liedberg, mit von der Partie.

Angesichts des vom Stadtrat beschlossenen Wegfalls von drei Wahlbezirken gibt es einige Neuerungen: Während für CDU-Stadtratsmitglied Peter Berger in "seinem" Schlicher Wahlbezirk auch einige Straßenzüge in Glehn hinzukommen, wird es einen komplett neu zugeschnittenen Bezirk geben. Hubert Indenhuck aus Glehn soll mit seiner Liedberger "Huckepack"-Kandidatin Felicitas Schaub aus Liedberg in Glehn, Liedberg und Steinforth-Rubbelrath antreten.

Dies könnte mittelfristig auch Auswirkungen auf die Parteistruktur der Union haben. Von einer regelrechten Fusion mag zwar nach den Worten von Wolfgang Kauerz noch keiner der Beteiligten sprechen. Peter Berger zufolge wird es allerdings "eine enge Kooperation" der beiden CDU-Ortsverbände geben. Der Fahrplan für die Kandidatennominierung steht: Wie CDU-Stadtverbandsvorsitzender Ansgar Heveling mitteilte, will die Korschenbroicher Union ihre Kandidaten für die Kommunalwahl am 25.Mai 2014 am 27. November aufstellen. Die Glehner CDU benennt ihre Kandidaten am 30. November. Ansgar Heveling widmete sich naturgemäß insbesondere der Bundestagswahl. Noch vor dem Urnengang werde die CDU/FDP-Regierung "den ersten strukturell ausgeglichenen Haushalt seit 1969 einbringen", kündigte der Bundestagsabgeordnete an. Die Arbeitslosigkeit sei im Vergleich zu seinem Einzug in den Bundestag 2009 "deutlich zurückgegangen", sagte Heveling unter Hinweis auf offiziell zurzeit drei Millionen Arbeitslose. In Korschenbroich liege die Arbeitslosenzahl bei etwas über drei Prozent, was bereits der Vollbeschäftigung gleichkomme, so Ansgar Heveling.

Ein potenzielles Konfliktthema musste mangels aktueller Dringlichkeit nicht ausdiskutiert werden: CDU-Kreistagsabgeordneter Wolfgang Wappenschmidt verwies angesichts einer möglichen Biogasanlage an der Kompostieranlage des Kreises in Glehn auf dessen nach wie vor ablehnende Haltung. Die stützt sich auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage. Wappenschmidt mag nicht ausschließen, dass ein solches Projekt angesichts des technischen Fortschritts und der Vergütungsmöglichkeiten des Gesetzes über Erneuerbare Energien "etwas näher an die Wirtschaftlichkeit" heranrücken könnte.

(S.M.)
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