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Lokalsport Schlanker geworden

Das Ziel ist klar definiert: "Wir wollen den Menschen im Rhein-Kreis noch mehr Appetit auf Sport machen", sagt Dieter Welsink. Der frühere Kanu-Weltmeister, gerade 51 Jahre alt geworden, stellt sich am kommenden Donnerstag auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kreissportbundes Neuss (KSB) erneut zu Wahl, wenn es unter Tagesordnungspunkt 7 um einen neuen Vorsitzenden für die Interessenvertretung von rund 350 Sportvereinen aus dem Rhein-Kreis mit über 120 000 Mitgliedern geht.

Dabei ist der Zonser erst vor einem halben Jahr einstimmig in diesem Amt bestätigt worden. Dass Welsink nun erneut auf ein ähnliches Delegiertenvotum hofft, daran trägt er selbst Schuld. Denn Welsink war die treibende Kraft hinter der Umstrukturierung des Kreissportbundes (der künftig Sportbund Rhein-Kreis Neuss heißen wird), die von der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung per Satzungsänderung verabschiedet wurde.

Herausgekommen ist eine deutliche "Verschlankung" des bislang 20-köpfigen KSB-Vorstandes. Denn am kommenden Donnerstag stellen sich im Neusser Sparkassenforum neben dem Amtsinhaber nur noch vier Vizepräsidenten zur Wahl. Sie werden künftig die vier Fachausschüsse lenken und leiten, mit denen der KSB der heimischen Sportpolitik neue Impulse geben möchte. Den fünften Ausschuss, den mit den Stadt- und Gemeindesportverbänden, führt der Vorsitzende selbst.

l Fachausschuss Sportentwicklung: Für ihn kandidiert der bisherige Geschäftsführer Ralf Kriesemer, der dem KSB-Vorstand seit anderthalb Jahren angehört und gleichzeitig 2. Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Jüchen ist. Dass er sich in seiner Heimatgemeinde für das Amt des Bürgermeisters bewirbt - am Samstag ist er einer von zwei Kandidaten, die sich auf der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbandes zur Wahl stellen - stellt für ihn keinen Hinderungsgrund dar: "Sollte ich gewählt werden, halte ich beide Ämter nicht nur für vereinbar, sie könnten auch voneinander profitieren." Als vorrangige Aufgabe sieht er an, die "Hemmschwelle der Vereine" gegenüber KSB und anderen sportpolitischen Institutionen abzubauen: "Wir können den Sport nur mit den Vereinen weiterentwickeln."

l Fachausschuss Wirtschaft und Verwaltung: Hier stellt sich der bisherige Kassenwart Günter Debets zur Wahl. Welsink hofft, dass sich in diesem Ausschuss, der die Vereine "auf dem Weg zu mehr Professionalisierung" beraten soll, auch "externe Fachleute zum Beispiel aus hier ansässigen Unternehmen" einbringen - wie überhaupt die Ausschüsse keine "geschlossene Gesellschaften" sein sollen: "Wir sind auf die Mitarbeit der Vereine und Verbände angewiesen", sagt der KSB-Chef.

l Fachausschuss Verbandskommunikation: Ihn soll Dagmar Schröder, bisher Stellvertreterin Welsinks, leiten.

l Fachausschuss Lehrgangswesen und Sportorganisation: Ihn soll der langjährige Übungsleiter-Obmann Michael Bienefeld übernehmen. Der Diplomsportlehrer will eine "Qualifizierungsoffensive" starten und ein "Qualitätsmanagement" in der Ausbildung einführen.

Nicht gewählt, sondern vom Vorstand berufen werden soll Siegfried Willeke: Der bisherige Sportwart soll als Geschäftsführer die "Schnittstelle" zwischen ehrenamtlichem Vorstand und hauptamtlicher Geschäftsstelle bilden, eine Position, die Welsink gerne hauptamtlich besetzen möchte, sobald es die Haushaltslage zulässt. Schließlich kommt der Appetit oft erst beim Essen.

(NGZ)
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