Erlebnisse im Amateurfußball Schiedsrichter-Buch von Ur-Grevenbroicher

Grevenbroich · Dieter Kauertz hat seine Erlebnisse aus 39 Jahren als Unparteiischer im Amateurfußball aufgeschrieben. Mit seinem Erstlingswerk möchte der 66-Jährige auch junge Menschen für die Schiedsrichterei begeistern.

 Schiedsrichter Dieter Kauertz präsentiert sein erstes Buch.

Schiedsrichter Dieter Kauertz präsentiert sein erstes Buch.

Foto: Kauertz

Darauf hat Dieter Kauertz lange gewartet. Doch am Freitag ist es endlich soweit. Der Schiedsrichter vom 1. FC Mönchengladbacher mit starken Wurzeln in Grevenbroich kann sein Erstlingswerk aus der Druckerei abholen, um es dann höchstpersönlich bei Buchhandlungen in der Region abzuliefern. In „Einmal Schiri – immer Schiri“ hat er seine Erlebnisse aus 39 Jahren als Unparteiischer im Amateurfußball auf 260 Seiten zusammengetragen. Einige der ersten Exemplare bringt er auch bei der Mayerschen Buchhandlung an der Kölner Straße in Grevenbroich vorbei.

Denn zu der Schlossstadt hat er eine ganz besondere Beziehung. Dort wurde er geboren und lebte 25 Jahre lang in der Stadtmitte. Beim TuS Grevenbroich begann er in der D-Jugend mit dem Fußballspielen, später setzte er sich auch als Funktionär ein. „In meine Zeit als Jugendleiter fiel sogar der Gewinn der Niederrheinmeisterschaft mit der A-Jugend“, erinnert sich Kauertz, der auch heute noch Mitglied beim TuS ist. Zudem ist regelmäßig in seiner Heimatstadt zu Gast, um Verwandte zu besuchen und wenn das Schützenfest ansteht.

Die Idee, ein Buch über die Schiedsrichterei zu schreiben, trieb Kauertz schon länger um. Er hatte im Laufe der Jahre mitbekommen, dass schon einige Bücher von Ex-Schiedsrichtern auf den Markt gekommen sind, aber die waren alle sowohl national als auch international im Profizirkus unterwegs. Als er dann im vorigen Jahr den Hinweis bekam, dass auch noch Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich ein Buch veröffentlicht, war für ihn klar, dass er bald seine Erlebnisse zu Papier bringen wollte. „Als dann die Corona-Krise dafür sorgte, dass ich meine Tätigkeiten als Sportwart beim Stadtsportbund Mönchengladbach und als Hallensprecher bei den Hallenfußballstadtmeisterschaften nicht ausüben konnte, hatte ich auch die Zeit, das Projekt Buchautor in die Tat umsetzen zu können“, erklärt Kauertz, der mit 66 Jahren noch als Schiedsrichterbeobachter unterwegs ist.

Kauertz verbindet mit seinem Werk auch einen konkreten Wunsch: „Das Buch soll Werbung gerade für junge Schiedsrichter sein oder für aktive Spieler, die dem Fußball weiterhin in irgendeiner Form dienen möchten.“ Das Problem: Bis vor ein paar Jahren gab es in Deutschland noch rund 80.000 Unparteiische, inzwischen sind es nur noch 57.000. „Es kann nicht jeder Referee bis in die höchsten Klassen kommen, deshalb möchte ich aufzeigen, dass auch ein Amateurschiedsrichter einiges erleben kann“, sagt Kauertz.

Als Spieler trat Kauertz recht wenig in Erscheinung, dafür aber als Schiedsrichter. Bis in die Landesliga, damals die fünfthöchste Spielklasse, pfiff er zahlreiche Partien. In der Oberliga war er als Linienrichter im Team um den in der Region bekannten Schiedsrichter Heinz Willems, der heute als Schiedsrichterbeobachter für den DFB tätig ist. An der Linie stand Kauertz auch, als Stefan Effenberg 2005 im Borussia-Park sein Abschiedsspiel bekam und 37.000 Zuschauer dabei waren.

Info Das Buch ist im Gerricus-Verlag erschienen und kostet 16,90 Euro.

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