Fußball-Landesliga Kapellen siegt mit dem letzten Aufgebot

Kapellen · Nach dem Fight im Niederheinpokal sah es für die Landesliga-Kicker des SCK personell schlecht aus gegen Wülfrath. Doch die Gastgeber passten sich der Situation in ihrer Spielweise an und hatten Erfolg damit.

 Maik Ferber (l.) erzielte im Heimspiel gegen den 1. FC Wülfrath den Siegtreffer für den SC Kapellen.

Maik Ferber (l.) erzielte im Heimspiel gegen den 1. FC Wülfrath den Siegtreffer für den SC Kapellen.

Foto: Michaelis, Judith (jumi)/Judith Michaelis (jumi)

Dass es nach dem ebenso kräftezehrenden wie bitteren Aus im Niederrheinpokal gegen den Oberligisten SpVg Schonnebeck am Mittwoch zuvor beim Rückrundenauftakt in der Fußball-Landesliga schwer werden würde, war klar. Doch dass der SC Kapellen im Heimspiel gegen den 1. FC Wülfrath dann mit dem letzten Aufgebot würde auflaufen müssen, dass hatten sich Verantwortlichen doch nur in ihren Albträumen vorgestellt. So kam es aber, wegen verletzter, erkrankter und gesperrter Akteure fehlten bei den Gastgebern elf Mann, nur zwei Feldspieler plus ein Torwart saßen auf der Bank. Umso größer war die Freude, dass auf die unglückliche Pokalniederlage (2:5 nach Verlängerung) am Sonntag durch einen 1:0 (0:0)-Sieg ein guter Meisterschaftsstart ins neue Jahr folgte. 

„Auch wenn wir heute nicht den Fußball gespielt haben, den man von uns gewöhnt ist, ist mir das komplett egal. Denn wir haben in einer schweren Situation das erste Mal zweckmäßig gespielt und den Sieg ins Ziel gebracht“, meinte Kapellens Trainer Björn Feldberg nach der Partie. In dieser ungewohnten Zusammenstellung der Startelf, die es so wahrscheinlich nicht mehr geben wird, verordnete Feldberg seinen Mannen einen defensiveren Ansatz, die Mannschaft stand bewusst tiefer. So entwickelte sich von Beginn an ein Spiel, in dem sich beide Mannschaften abtasteten und darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen. Das führte dazu, dass in den Strafräumen zunächst nicht viel passierte. Mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Kapellener aber trotz ihrer misslichen Personallage ein Plus an Ballbesitz. „Damit haben wir genauso gerechnet, das haben die Jungs gut gemacht“, meinte Feldberg. Insbesondere über den neben Dzenan Sinanovic in der Spitze aufgebotenen Julian Garcia Ramon entstanden ab der 20. Minuten dank dessen Schnelligkeit und Trickreichtum einige gefährliche Situationen, doch im Abschluss fehlte die letzten Entschlossenheit. Wülfrath sorgte in der 35. Minute nur mit einem Freistoß und in der 40. Minute mit einem Kopfball, den Torwart Lars Kruse sicher entschärfte, ansatzweise für Gefahr.

Nach dem Seitenwechsel verloren die Kapellener dann zunächst etwas die Kontrolle, so dass es für etwa zehn Minuten zu einem offenen Schlagabtausch kam, bei dem beide Teams gute Chancen zur Führung hatten. In der 53. Minute jubelten die Gäste schon, als Stürmer Yusuke Asaoka nach einem Pfostenschuss abstaubte, der Schiedsrichter aber letztlich auf Abseits entschied. Im Gegenzug lief Kapellens Julian Garcia Ramon frei auf den Gästekeeper zu, schoss ihn aber an, steht den Ball vorbeizulegen, um dann einzuschieben. Und wieder nur Sekunden später war es SCK-Keeper Lars Kruse, der einen Wülfrather Schuss meisterlich entschärfte. Nach dieser wilden Phase gewannen die Kapellener aber wieder die Kontrolle zurück.

Der Lohn war die Führung durch Maik Ferber, der die rechte Außenbahn beackerte, wenn beim SCK im Ballbesitz hinten eine Dreierkette agierte. In der 69. Minute kam er bei einer Ecke mit nach vorne, und als ihm ein Abpraller vor die Füße fiel, schoss er technisch versiert ein. In der Folge hätte der SCK die Führung noch ausbauen können, doch ein Abschluss von Julian Garcia Ramon wurde auf der Linie geklärt, und drei Minuten vor dem Abpfiff war es Efe Özen, der einen Schuss an den Außenpfosten setzte. Letztlich brachten die Kapellener den knappen Vorsprung aber über die Zeit. Sehr zur Freude ihres Trainer Björn Feldberg, der darin einen weiteren Entwicklungsschritt seiner jungen Mannschaft sieht. Ob es im Topspiel nächsten Sonntag in Viersen personell wieder besser aussieht, ist noch ungewiss. „Die Lage bleibt auf jeden Fall angespannt“, sagte Björn Feldberg.

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