Lokalsport SC Kapellen muss von Anfang an ans Limit gehen

Kapellen · Vor dem Saisonstart morgen im Erftstadion gegen TuRU Düsseldorf plagen den Fußball-Oberligisten Personalsorgen.

 Der vom Mittelrheinligisten SC Brühl nach Kapellen gewechselte Shota Arai hat in der Vorbereitung überzeugt.

Der vom Mittelrheinligisten SC Brühl nach Kapellen gewechselte Shota Arai hat in der Vorbereitung überzeugt.

Foto: Hubert Wilschrey

Irgendwie wähnt sich Peter Kempermann im falschen Film: "Die Saison hat noch nicht mal angefangen, und schon fallen wieder Spieler verletzt aus", stellt der Vorsitzende des Fußball-Oberligisten SC Kapellen fest. Vor der Premierenveranstaltung morgen im Erftstadion gegen TuRU Düsseldorf (Anstoß 15 Uhr) drückt vor allem in der Defensive der Schuh.

In David Dygacz (dreifacher Bänderriss im Sprunggelenk) sowie den neu unter Vertrag genommenen Tim Rubink (SC Düsseldorf-West/Bauchmuskelzerrung), Bruno Silva Ferreira (SF Baumberg/Adduktorenentzündung) und Marcel Lüft (VfR Fischeln/starke Knöchelprellung) fällt eine komplette Viererkette aus. Eine dumme Sache, weil gerade die Abwehr in der vergangenen Saison die größten Sorgen bereitet hatte. Trainer Frank Mitschkowski hofft darum, morgen wenigsten Ex-Profi Tim Rubink einsetzen zu können. "Er hilft uns mit seiner Ruhe und seiner Erfahrung hintenraus." Die Situation wird noch durch die Ausfälle von Simon Kohlen (Rekonvaleszent nach Mittelfußbruch) und Andrej Hildenberg (im Urlaub) verschärft. Angeschlagen ist auch Kani Taher, doch geht sein Coach davon aus, dass der afghanische Nationalspieler seine Wadenprobleme bis zum Anstoß überwunden hat.

Wesentlich üppiger aufgestellt ist der SCK in der Offensive: Die Japaner Shota Arai (SC Brühl) und Keisuke Ota (VdS Nievenheim) stuft der Trainer aufgrund ihrer "Geschwindigkeit als Bereicherung im letzten Drittel" ein. Auf der Außenbahn seine besten Partien abgeliefert hat in der Testspielphase Marc Paul (SF Baumberg). Und dann sind da ja auch noch Dauerbrenner Ede Ungefug, der in der vergangenen Saison mit gebrochenem Mittelfuß lange ausgefallen war, und Rückkehrer George Madatsidis, der sich in seinem Jahr bei den U23-Bubies des MSV Duisburg sicher nicht verschlechtert hat. Weil sich außerdem Eigengewächs Ferhat Sakar in der Vorbereitung extrem gut angestellt hat, ist Mitschkowski von seinem neuen Team absolut überzeugt.

Im Gegensatz zu Peter Kempermann ("Dieses Jahr zählt nur der Klassenerhalt.") macht sich der umsichtige Trainer "über eine Platzierung gar keine Gedanken, wichtig ist nur, dass wir nicht wieder in einen Negativsog geraten", und verspricht: "Wir werden eine konkurrenzfähige und willige Truppe haben. Die Stimmung ist richtig gut." Den Beweis kann der SCK schon morgen antreten, denn nach einem Übergangsjahr zählt TuRU Düsseldorf in dieser Spielzeit sogar zum erweiterten Favoritenkreis. Die Qualität des Gegners kann Mitschkowski sehr leicht an Namen festmachen: Patrick Dertwinkel etwa: Der eigentlich von Bord gegangene Spielmacher ist nach den finanzbedingten Turbulenzen in Hiesfeld reumütig nach Oberbilk zurückgekehrt. Er koordiniert die Offensivaktionen seiner Mannschaft und wird dabei nun von Robert Norf unterstützt: Der aus Kapellen an die Feuerbachstraße zurückgekehrte Glehner ist für Mischkowski "seit Jahren einer der besten Vorbereiter der Liga. Und er ist auch im Finish stark". Fatih Duran schnupperte in Oberhausen schon Zweitliga-Luft, sogar schon mal im Oberhaus aktiv war in seinem Heimatland der Japaner Nozomu Nonaka.

Ein echter Brocken also für den SCK zum Start. Doch Mitschkowski bleibt Optimist: "Wenn wir das abrufen, was wir können, machen wir es jedem Gegner schwer."

(NGZ)
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