Fußball SC Kapellen deklassiert SV Uedesheim im Derby

Uedesheim · Eine bestenfalls durchschnittliche Leistung genügte dem SCK, um im Lokalduell der Fußball-Oberliga das Schlusslicht mit 6:0 abzufertigen.

 Die Attacke von Kapellens Stürmer Ede Ungefug stürzt die Uedesheimer Dustin Gottlebe und Malte Hauenstein (v.l.) in heillose Verwirrung.

Die Attacke von Kapellens Stürmer Ede Ungefug stürzt die Uedesheimer Dustin Gottlebe und Malte Hauenstein (v.l.) in heillose Verwirrung.

Foto: A. Woitschützke

Der SC Kapellen machte mit dem 6:0-Erfolg (Halbzeit 3:0) im Derby beim damit weiterhin punktlosen Schlusslicht SV Uedesheim zwar das halbe Dutzend voll, doch seine Abschlussschwäche hat der Fußball-Oberligist trotzdem noch längst nicht behoben. Eine zielstrebigere Mannschaft als der SCK hätte das Ergebnis nämlich leicht in zweistellige Regionen bringen können.

Dass die Gäste am Samstag bei Dauerregen am Norfer Weg ihre bislang schwächste Saisonleistung ablieferten, spricht Bände über die aktuelle Verfassung der Uedesheimer Truppe. Sicher, in Alpay Kus und Julius Steegmann fehlte die komplette Innenverteidigung und die Offensive ist ohne Andrej Hildenberg nur ein laues Lüftchen, doch selbst Trainer Ingmar Putz ließ die personellen Probleme — der 44-Jährige war für den Notfall mit der Rückennummer vier auf dem Spielberichtsbogen vermerkt — nicht als Entschuldigung für das Debakel gelten: "Solange wir elf Leute auf dem Platz haben, wird man von mir nie was hören."

Zu Beginn waren die Gastgeber mindestens gleichwertig und hätten sogar in Führung gehen können. Das gelang jedoch dem SCK. Während Uedesheims zu naiv agierende Defensivabteilung vergeblich eine Abseitsstellung monierte, durfte Robert Wilschrey die Kugel unbedrängt in den Strafraum schaufeln. Die erreichte ohne nennenswerte Störungen den Fuß von Can Yücel, der locker vollendete (25.).

Gut möglich, dass die Partie einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn zwei Minuten später nach einem Foul von Robin Kreis an Bartosz Siedlarski an der Strafraumgrenze Lukasz Koziatek den fälligen Elfmeter im Tor untergebracht hätte. Doch der Goalgetter a.D. scheiterte mit seinem harmlosen Schüsschen an SCK-Torwart Christopher Möllering und jagte den Ball im Nachsetzen übers leere Gehäuse. "Eine Aktion, die unsere bisherige Saison auf den Punkt bringt", stellte Fußball-Geschäftsführer John von Zons lakonisch fest.

Dieser Fehlschuss wirkte wie ein Schlag in die Magengegend. Kapellen — doch ohne Trainer Chiquinho in der Anfangsformation, dafür mit Kapitän Dalibor Cvetkovic an der Seite von Frederik Leufgen als Ballverteiler und kopfballstarker Mann im defensiven Mittelfeld — erhöhte die Schlagzahl um eine Nuance. Und erhielt beim Toreschießen Hilfe vom restlos verunsicherten Gegner. Nach einem Pass des ins Team zurückgekehrten Sükrü Ak in die Spitze überwand Aushilfs-Manndecker Malte Hauenstein im Laufduell mit Georgios Madatsidis seinen aus dem Tor geeilten Keeper Dustin Gottlebe per unfreiwilliger Bogenlampe (38.). Beim 3:0 (40.) stieß Madatsidis im Anschluss an Wilschreys Ecke auf keine ernsthafte Gegenwehr mehr. Unmittelbar vor der Pause drosch Ungefug das Leder nach einem Freistoß Wilschreys aus fünf Metern ans Gebälk.

Im zweiten Abschnitt griff Putz in die Trickkiste, schickte Mo Sadiklar ins Tor und beorderte Gottlebe als Brecher in den Angriff (72.). Doch nur kurz darauf markierte Ungefug das 4:0 (74.), der eingewechselte Alexander Sitter machte sich als Vorbereiter um die Treffer von Ferhat Yildiz (82.) und Wilschrey (Kopfball/89.) verdient — eine Reihe weiterer Großchancen ließ der SCK aus.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort