Fußball SC Kapellen baut seine Serie aus

Fußball · Der SC Kapellen ist auf dem besten Weg, sich aus dem Abstiegsstrudel der Fußball-Niederrheinliga zu befreien. Gestern gewannen die Erftstädter das wichtige Spiel beim Tabellenvorletzten VfR Fischeln mit 2:0. Bei den Hausherren machte sich nach der Partie Resignation breit.

 Eine Szene mit Seltenheitswert: Ein Fischelner, hier Ante Sicenica, entwischt seinem Kapellener Gegenspiele, hier Arthur Graf. Alles in allem hatte der SCK die harmlosen Hausherren gut im Griff.

Eine Szene mit Seltenheitswert: Ein Fischelner, hier Ante Sicenica, entwischt seinem Kapellener Gegenspiele, hier Arthur Graf. Alles in allem hatte der SCK die harmlosen Hausherren gut im Griff.

Foto: T. Lammertz

Krefeld Der SC Kapellen hat einen Lauf. Mit argen Abstiegssorgen in die Winterpause der Fußball-Niederrheinliga gegangen, setzten sich die Erftstädter gestern im direkten Duell mit einem weiteren akut abstiegsgefährdeten Team beim VfR Krefeld-Fischeln mit 2:0 (1:0) durch und bleiben damit im neuen Jahr ungeschlagen. Zwei Unentschieden und zwei Siege sind die beachtliche Bilanz. Dagegen scheinen die Gastgeber, nach einer – trotz vieler Krisengespräche – erneut schwachen Vorstellung den Glauben an die Rettung verloren zu haben. Jedenfalls meinte Trainer Uwe Weidemann nach der Partie: "Das war's für uns. Das war unsere letzte Chance im Abstiegskampf."

Mit Blick auf das Geschehen während der 90 Minuten auf dem Platz ist der Frust Weidemanns, der unter der Woche noch eine Jobgarantie bis Saisonende von VfR-Präsident Thomas Schlösser erhalten hatte, nur zu gut nachzuvollziehen. Denn sein Team war gegen Kapellener, die gestern wahrlich auch nicht ihren besten Tag erwischt hatten, in letzter Konsequenz völlig chancenlos. Nicht dass sich die Krefelder nicht bemüht hätten, doch in den entscheidenden Momenten fehlte die nötige Aggressivität, im Spiel nach vorne blieben sie völlig harmlos und nach hinten unterliefen ihnen zu viele Fehler. Kurzum: Sie traten auf wie ein Absteiger.

Dabei taten die Gäste viel dafür, um Fischeln lange alle Möglichkeiten offen zu halten. Denn obwohl sie mit ihrem ersten schönen Angriff über die linke Seite nach einer Flanke von Robert Niestroj schon früh das 1:0 durch einen Kopfball von Benjamin Schütz erzielten (7.), fanden sie nicht richtig ins Spiel. "Wir betteln förmlich um das Tor", fasste Hans-Josef Becker aus der Sportlichen Leitung des SCK das Treiben der Erftstädter auf dem Kunstrasen zusammen. Nach der frühen Führung taten die Gäste nur das Nötigste, leisteten sich viele Ballverluste im Spielaufbau und hatten folglich kaum klare Aktionen nach vorn. Aber auch wenn die Hausherren optisch überlegen waren, konnten sie daraus kein Kapital schlagen. Zwei ansatzweise gefährliche Distanzschüsse von Stephan Maas waren die magere Ausbeute an Chancen. Im Prinzip änderte sich daran auch nach dem Seitenwechsel nichts. Erst nachdem Kapellen nach einem Schnitzer von Abwehrspieler Henning Niedmers endlich mal konsequent in die Spitze gespielt und das 2:0 durch Robert Niestroj (62.) erzielt hatte, taten sich plötzlich noch mehr Räume zum Kontern auf.

Doch während die Fischelner weiter völlig harmlos blieben, hätte der SCK dreimal etwas für sein Torverhältnis tun müssen. Aber Lars Schuchardt (66.) und Eduard Ungefug (82.) trafen aus kurzer Distanz nicht, und ein Pass von Ungefug auf zwei freistehende Kapellener vor dem Tor wurde noch abgefangen (75.). So fiel die Bilanz von SCK-Coach Markus Anafng trotz des wichtigen Sieges auch gemischt aus: "Zu null zu spielen, ist immer positiv. Aber insgesamt haben wir uns das Leben selbst zu schwer gemacht."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort