TSV-Bayer-Sportcenter feiert Zweitliga-Heimpremiere Samstag Konstanz - die Liga-Favoriten kommen später...

Von Volker Koch

Von Volker Koch

Nichts gegen die HSG Konstanz: Mit den Gästen vom Bodensee stellt sich Samstag um 18.30 Uhr zur Zweitliga-Premiere des TSV-Bayer-Sportcenters immerhin die torhungrigste Mannschaft der vergangenen Saison in der Zweiten Liga Süd am Dormagener Höhenberg vor. Mit diesem Team will der TSV Bayer in der 2. Liga bestehen: Physio Klaus Pelzer, Holger Beelmann, Roman Kaminski, Wojtek Czok, Nils Meyer, Daniel Dembski, Betreuer Herbert Genzer (hinten v. l.), Pascal Mahé, Marcel Wernicke, Ivan Ivisic, Rainer Hantusch, Henrik Andersson, Trainer Kai Wandschneider (Mitte v. l.), Co-Trainer Khalid Khan, Marcus Wallgren, Marcel Leclaire, Matthias Aumann, Joachim Kurth, Burkhard Heesen, Tomas Matyas und Kate Wandschneider (vorne v.l.)

Doch zu den Favoriten um den Titel und den damit verbundenen direkten Sprung in die Erstklassigkeit zählen die Schützlinge von Trainer Adolf Frombach ganz sicher nicht. Die, da sind sich eigentlich alle Experten einig, werden von einem Trio gebildet, das auch keinen Hehl aus einen Aufstiegsambitionen macht: der HSG Düsseldorf, der TSG Friesenheim und der Fusion der beiden Zweitligisten TSV Östringen und TSG Kronau zur SG Kronau/Östringen.

Eigentlich wäre der Zusammenschluss der beiden, nur fünf Kilometer voneinander entfernt an der Bergstraße liegenden Klubs der Top-Favorit gewesen. Schließlich belegten die Östringer in der vergangenen Spielzeit bereits "solo" Platz zwei und scheiterten nur hauchdünn in den Relegationsspielen am Nord-Zweiten und späteren Aufsteiger Wilhelmshavener HV.

Und die TSG Kronau beendete die Saison immerhin als Neunter. Dazu verstärkte das Trainergespann Michael Roth und Rolf Bechtold das Team um Nationalspieler Christian Zeitz mit dem früheren National-Rechtsaußen Holger Löhr (Willstätt). Doch die SG, die mit einem 30:21-Sieg beim Lokalrivalen SG Leutershausen bestens aus den Startlöchern kam, muss sich in den Meistertipps meist mit Platz drei begnügen.

Dabei ist es nicht einmal die dank einer wundersamen Geldvermehrung - schließlich erhielten die Landeshauptstädter ihre Lizenz erst im zweiten Anlauf - enorm verstärkte HSG Düsseldorf, die auf dem Favoritenzettel ganz oben steht, sondern der Vorjahresdritte TSG Friesenheim. Wieso die Konkurrenz allerdings den Ludwigshafener Vorstädtern so viel Respekt zollt, ist eigentlich nicht ganz einsichtig.

Vielleicht liegt es am isländischen Coach Atli Hilmarsson, der aus Akuyeri seinen Landsmann Halldor Sigfusson mitbrachte, denn ansonsten verstärkten sich die "Eulen" nur noch mit Großwallstadts Ersatzkeeper Felix Beck. Der Kader, mit Krzystof Lisiecki, Lew Woronin und Peter de Hooge als herausragenden Akteuren, ist zwar gut, aber keineswegs überragend besetzt. Wie stark Friesenheim wirklich ist - zum Auftakt gab es ein eher durchwachsenes 28:23 über Gensungen - können die Dormagener bereits im nächsten Auswärtsspiel (22., 18 Uhr) testen.

Immerhin ist die TSG der letzte Gegner, der - im Pokalspiel am 2. September 2001 dank eines 26:23-Sieges - dem TSV Bayer die letzte Niederlage in einem Pflichtspiel beibrachte. (Nicht nur) für Dormagens Trainer Kai Wandschneider kommt der Top-Favorit nur ein paar Kilometer weit weg von der anderen Rheinseite: Die HSG Düsseldorf , die in der vergangenen Saison bereits den (zurzeit noch verletzten) Ex-Dormagener Mirko Bernau aus seinem Vertrag in Wetzlar herauskaufen konnte, hat sich weiter erstligareif verstärkt.

Vom insolventen Erstliga-Absteiger Solingen kamen Vigindas Petkevicius und Sven Hertzberg, aus Hildesheim Gegenstoß-Spezialist Frank Berblinger, aus Rostock Torhüter Almantas Savonis, aus Saarbrücken Jens Sieberger und mit Kai Stübben (Niederpleis) und Robert Heinrichs (Hagen) zwei Akteure, die der TSV aus der zurückliegenden Regionalliga-Saison bestens kennt.

Damit sollten die Abgänge von Max Ramota (nach Lemgo), Gylfi Gylfasson (Wilhelmshaven) und des Ex-Dormageners Robert Sighvatsson (Ziel unbekannt) mehr als nur kompensiert werden. Allerdings steht das Team von Trainer Richard Ratka von Anfang an - zum Auftakt gab es ein 29:19 über Kirchzell - unter hohem Druck.

Hier geht's lang in der Zweiten Liga Süd: Mit Düsseldorf und Solingen besitzt der TSV Bayer Dormagen in der neuen Spielklasse nur noch zwei Lokalrivalen. Alle anderen Gegner sind mindestens 250 Kilometer von Dormagen entfernt. Am weitesten sind die Fahrten ins Erzgebirge zum EHV Aue - 525 Kilometer - und an den Bodensee zur HSG Konstanz; der heutige Auftaktgegner hatte immerhin 551 Kilometer zurückzulegen. Recht weit ist es auch nach Erlangen (418 km), Kornwestheim (381 km), Oßweil (376 km) und Bad Neustadt (345 Kilometer), die übrigen Entfernungen liegen alle zwischen 250 und 300 Kilometern. NGZ-Grafik: H. Coenen

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort