SC Kapellen legte Grundstein zum 4:1-Sieg über Hüls Salou nahm mit Hattrick Abschied

Der Mann weiß, was sich gehört. Vor der Partie gegen den Hülser SV hatte Bachirou Salou dem Fußball-Landesligisten SC Kapellen eröffnet, dass aus dem eigentlich bis Sommer geplanten Gastspiel an der Erft nun doch nichts wird.

Der 33-Jährige unterschrieb unter der Woche einen Profivertrag bei Alemannia Aachen, wird in der Rückrunde für den ambitionierten Zweitligisten auf Torejagd gehen. Vorher aber gab der Vollblutstürmer noch einmal mächtig Gas, war in der ersten Hälfte mit einem lupenreinen Hattrick am 4:1-Sieg (4:0) beteiligt. "Da hat er seine ganze Klasse gezeigt", meinte SCK-Trainer Horst Steffen, der ebenso wie der Verein von dem Vertragsabschluss überrascht worden war.

"Eigentlich hatten wir gedacht, dass das nicht mehr möglich sei, aber offensichtlich hat Aachen doch einen Weg gefunden. Schade, ich hätte in der Rückrunde schon gerne das Sturmduo Fernandez/Salou auf dem Platz gesehen." Salous bester Auftritt im Kapellener Trikot, das er in nur drei Spielen trug, war auch die Folge einer deutlichen Leistungssteigerung der zuvor in vier Partien sieglosen Mannschaft. Die im ersten Abschnitt fast ängstlich vor ihrem Strafraum verharrenden Gäste wurden schon im Spielaufbau von energiegeladenen Kapellenern gestört, hatten indes noch Glück, dass sie wenigstens die Anfangsphase ohne Gegentreffer überstanden.

Geschlagen waren sie im Grunde genommen schon in der 19. Minute, als sich Martin Stasch im eigenen 16-Meter-Raum im Zweikampf mit dem enorm fleißigen Sascha Vaskovic unerlaubter Mittel bediente. Schiedsrichter Christoph Leven zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt, von dort legte Frank Klasen das Leder lässig zum verdienten 1:0 ins Netz. Und dann übernahm Salou das Kommando: Zunächst sicherte er sich nach einem langen Abstoß von SCK-Keeper Dirk Hermes die Kugel im Sprint, narrte mit Werner Kempkens und André Dix gleich zwei Gegenspieler und vollendete eiskalt zum 2:0 (27.).

Nur fünf Minuten darauf ließ er das Leder aus gut und gerne 25 Metern zum 3:0 ins Toreck krachen. Und weil es gerade so prächtig lief, legte er gleich noch das 4:0 nach, als das Leder nach einer von Sven Raddatz getretenen Ecke vor seine Füße prallte (36.). Unmittelbar vor dem Gang in die Kabinen scheiterte sein Teamkollege Michael Schneider am Pfosten. Schade nur, dass die Gastgeber im zweiten Durchgang im Gefühl des sicheren Sieges bestimmt zwei Gänge zurückschalteten. Sehr zum Unwillen Steffens: "Da hat mir der Biss gefehlt. Da muss ich mehr wollen, das macht doch Spaß, mit einer sicheren Führung im Rücken befreit aufzuspielen." Die Zurückhaltung des SCK nutzte Deniz Demir per Freistoß noch zur Ergebniskosmetik (76.). Dirk Sitterle

(NGZ)
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