Basketball Zweite Bundesliga in neuem Gewand

Neuss · Fast die Hälfte der elf Teams in der Nord-Gruppe waren in der vergangenen Basketball-Saison noch nicht dabei.

 Im neuen Trikot: Briana Williams (am Ball) wechselte aus Neuss nach Opladen, Brianna Rollerson (l.) aus Wolfenbüttel nach Osnabrück.

Im neuen Trikot: Briana Williams (am Ball) wechselte aus Neuss nach Opladen, Brianna Rollerson (l.) aus Wolfenbüttel nach Osnabrück.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Am Samstag starten die TG Neuss Tigers in ihre zehnte Zweitliga-Saison seit der Rückkehr 2010. Diesmal nicht mit einem Heimspiel gegen die Bergischen Löwen, die an der Bergheimer Straße in den vergangenen drei Jahren mit 57:85, 52:78 und 60:72 verloren hatten, sondern beim Erstliga-Absteiger SV Halle Lions. Gut möglich also, dass die Serie der Turnschwestern, die unter der im Mai von Bord gegangenen Trainerin Janina Pils seit 2012 alle Auftaktspiele gewannen – bei der bis heute letzten Niederlage in der Saison 2011/12 (51:66 gegen Herne) saß noch Mathias Gierth auf der Bank –, in Sachsen-Anhalt reißt.

Denn die Löwinnen haben die Saison unter das Motto „Wir kommen wieder“ gestellt und gehören damit neben den im Vorjahr erst im Play-off-Finale an Wolfenbüttel gescheiterten GiroLive Panthers Osnabrück automatisch zu den Aufstiegskandidaten. Die beiden Rivalen sind bereits in der ersten Runde des DBBL-Pokals aufeinander getroffen – die Panthers gewannen deutlich mit 70:53. Wirklich überraschend ist das nicht, durfte Trainer Mario Zurkowski sein Team doch weiter veredeln: Aus Wolfenbüttel kam Brianna Rollerson, die in ihrer ersten Saison in Deutschland mit durchschnittlich 16,8 Rebounds (Platz eins) und 15,5 Punkten (7.) ganz geschmeidig ein Double-Double auflegte. In ihrer Arbeit an den Brettern wird sie unterstützt von Rowie Jongeling. Die 1,88 Meter große Centerin holte 2017 mit Batouwe Basketball (Bemmel) die niederländische Meisterschaft. Geblieben sind die Österreicherin Kata Takács, die nach ihrem Kreuzbandriss auf ein Comeback hofft, und  die erfahrene Milica Milosev (Montenegro). Aus Luxemburg, wo sie bis Anfang des Jahres für den Erstligisten T71 Dudelange auflief, kehrt Sarah Olson in die 2. Liga Nord zurück. Die 25 Jahre alte US-Amerikanerin war in der Saison 2016/17 im Trikot der Bender Baskets Grünberg mit 21,0 Punkten Topscorer der Liga.

Klotzen statt kleckern heißt die Devise auch bei den Bergischen Löwen. Das notorische Kellerkind, in der vergangenen Spielzeit vom nun in Neuss als Trainer der U18-Bundesliga-Mädchen tätigen „Feuerwehrmann“ Jean-François Loop in letzter Sekunden gerettet, gibt Vollgas: Im vom Basketball-Globetrotter Jermaine Barnes gecoachten Team stehen neben den beiden neuen US-Profis Marquisha Harris und Kristi Mokube (bis 2017 Saarlouis Royals), die  ihre schon wieder nach Hause geschickte Kollegin Rachel Kehoe aus Detroit ersetzt, die „Imports“ Magda Gawronska (Polen) und Tatiana Tenorio-Haynes (US-Girl mit deutschem Pass). Der Vertrag mit der ebenfalls aus Polen kommenden Jagoda Oses wurde Anfang des Monats in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Neu sind neben den Lions aus Halle die beiden Aufsteiger ASC Theresianum Mainz (zurück nach dem Abstieg 2017) und Alba Berlin. Weil die Liga neben Wolfenbüttel auch Eintracht Braunschweig (Kooperation mit Wolfenbüttel im Oberhaus), die Osnabrück Titans (Kooperation mit den Panthers Osnabrück), TuSLi Berlin (Rückzug in die Regionalliga) und Citybasket Recklinghausen (Verzicht auf angebotenen Klassenverbleib) verloren hat, sind aus der Südgruppe die Krofdorf Knights (waren erst 2017 aus dem Norden in den Süden gewechselt) und die Elangeni Falcons Bad Homburg in den Norden beordert worden.

Interessant ist das Team von Alba Berlin: Chefcoach Moritz Schäfer setzt wie der aus finanziellen Gründen von Bord gegangene Stadtrivale TuSLi ausschließlich auf deutsche Spielerinnen, hat sich aber das „Tafelsilber“ aus Lichterfelde gesichert: Nyara Sabally spielt zwar mittlerweile wie ihre ältere Schwester Satou am US-College in Oregon, doch in Ex-Nationalspielerin Ireti Amojo, Noemie Rouault und Annalena Blume fiel dem Neuling unverhofft erstklassiges Personal ins Nest.

Übrigens: Am neunten Spieltag (25. November) gibt es  für die Tigers ein Wiedersehen mit Briana Williams. Weil TG-Trainer Antoine Braibant im Aufbau auf Natalie Bastian setzt, ging die 26 Jahre alte Spielmacherin nach Opladen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort